Januar 1

Die Trauerfeier

Auf Nachfrage von vielen Menschen werden wir uns mit dem Thema des Todes eines Menschen beschäftigen. „Selbst wenn ein Mensch vom Tod bedroht wird, soll er nicht aufhören, um Barmherzigkeit zu bitten“. Das Leben eines Menschen ist sehr wertvoll: In der Mischna steht in Awot: „Eine Stunde der Buße und der guten Werke in dieser Welt ist besser als das ganze Leben in der zukünftigen Welt.“ In keinem Augenblick im Leben eines Menschen soll man die Hoffnung verlieren. Wir sollen beten und hoffen, dass G’tt uns Heil geben wird. In schwierigen Zeiten geben viele Menschen Zdaka, so wie im Talmud steht: „Zdaka kann vor dem Tod retten“. Der Mensch muss in solchen Zeiten über seine Taten und sein Leben nachdenken. Wenn er herausfindet, dass seine Taten schlecht waren, soll er sich vornehmen, seine Wege und Taten nach der Genesung zu korrigieren.

Januar 1

Der Kreis der Reinheit

Die Mikwe besitzt eigentlich einen höheren Stellenwert als die Synagoge! Eine jüdische Gemeinschaft kann sehr wohl ohne Synagoge existieren, da man sich auch andernorts zum gemeinsamen Gebet versammeln und damit der jüdischen Tradition nachkommen kann. Im Gegensatz dazu ist eine Mikwe für eine Gemeinschaft, die nach jüdischer Tradition leben will, unerläßlich! Ohne die Mikwe lassen sich die wichtigen Gesetze der Familienreinheit, und somit ein jüdisch traditionelles Eheleben, nicht aufrecht erhalten.

Dezember 2

Glückes Geschick

EINSTELLUNG Der Mensch hebt oft die negativen Seiten des Lebens hervor – und übersieht dabei das Gute

Die Welt, in der wir leben, scheint nicht sehr glücklich zu sein. Wann auch immer man den Fernseher anschaltet oder in die Zeitung schaut, sieht man nichts anderes als Naturkatastrophen. Tod, Verbrechen, Unfälle und andere unschöne Ereignisse beschäftigen die Welt. Es ist kein Wunder, dass viele Menschen depressiv werden und die Welt hassen. Aber vielleicht ist die Welt gar nicht so schlecht, und es liegt an uns, unsere Einstellung zu ändern.

November 5

Ganz der Alte

MIZWA

Auch gleich nach der Beschneidung widmet sich Awraham der Gastfreundschaft und Nächstenliebe

Awraham wird schon in jungen Jahren als besonders gastfreundlicher Mensch beschrieben. Die Tora wählt in diesem Abschnitt bewusst einen Zeitpunkt aus, an dem er bereits fast 100 Jahre alt ist, sich nach seiner Britmila befindet und immer noch die religiöse Pflicht der Gastfreundschaft ausübt. Die Quelle dieser Mizwa war G’tt. Ihm war Awraham für seine tägliche Fürsorge besonders dankbar. Dieses Geschenk wollte er an seine Mitmenschen weitergeben. Im Laufe seines Lebens vertiefte er diese Mizwa immer mehr. Zahlreiche Midraschim befassen sich mit seiner Nächstenliebe ohne Unterschied von Hautfarbe und Herkunft. Im vorangegangenen Abschnitt »Lech Lecha« vollzieht Awraham im Alter von 99 Jahren an sich selbst die Britmila, die Beschneidung, den Bund G’ttes. Seit dieser Britmila war er nicht nur psychisch, sondern auch auch physisch mit G’tt verbunden.

November 5

Die Formel der Liebe

PARTNERSCHAFT – Was sich aus Itzhaks biblischem Segen für das Leben zu zweit lernen lässt

Eines der zentralsten Themen der heutigen Gesellschaft ist die Liebe. Die meisten Schlager widmen sich dem Thema, viele Bücher werden darüber geschrieben, es wird kaum ein Film gedreht, der nicht eine Liebesgeschichte beinhaltet. Doch irgendwie scheint es nicht zu helfen. Von Liebe zu hören, zu sehen oder zu lesen ist das eine. Aber Liebe zu leben, das scheint etwas anderes zu sein. Zumindest langfristig betrachtet. Denken wir nur an die hohen Scheidungsraten, die immer höher werden. Und obwohl die meisten dieser Paare schwören könnten, dass sie sich am Beginn ihrer Beziehung wirklich geliebt haben und sich auch zum Zeitpunkt ihres Eheversprechens sehr gut kannten, viele sogar bereits über einen längeren Zeitraum miteinander gelebt haben, sehen wir leider, das am Ende die Trennung steht.

November 4

Zweierlei Maß

SÜNDENKATALOG – Der Ewige bestrafte Noachs Zeitgenossen härter als die Turmbauer von Babel

Unser Wochenabschnitt erzählt die Geschichte Noachs. Er lebte in der zehnten Generation nach Adam. In der Gematria steht die Zahl 10 für den hebräischen Buchstaben »Jud«. Peleg, die Generation des Turms von Babel, war die fünfzehnte nach Adam, aber die fünfte nach Noach. Die Zahl 5 steht in der Gematria für den Buchstaben »He«. Sechs Generationen nach Peleg lebte Jitzchak. Die Zahl 6 steht für »Waw«. Weitere fünf Generationen später – die Zahl 5 steht wiederum für »He« –, also insgesamt 26 Generationen nach Adam, lebte Mosche. Die Zahl 26 beschreibt den G’ttesnamen, das sogenannte Tetragramm. Der Name G’ttes ist mit den wichtigsten Personen verbunden. Zwischen Noachs Generation und der von Mosche, und auch zwischen diesen beiden Persönlichkeiten der Tora, werden Zusammenhänge des g’ttlichen Wirkens deutlich.

September 29

Das geht ins Geld

MORAL Welche Folgen es haben kann, seinen Nächsten zu beschämen – eine rabbinische Erzählung zu den zehn Tagen der Umkehr

Die zehn Bußtage, also die Zeit zwischen dem Neujahrsfest und Jom Kippur, zeichnen sich durch besondere Frömmigkeit und G’ttesfurcht aus. Denn es ist die letzte Möglichkeit, das an Rosch Haschana gefällte Urteil noch positiv beeinflussen zu können. Zudem ist dies auch die Zeit der Vorbereitung auf den heiligsten Tag des Jahres, an dem wir Engeln gleich vor G’tt stehen werden.

September 10

Freier Fall

ORIENTIERUNG Manche Menschen stürzen schnell von einem Extrem ins andere.

Können sie aufgefangen werden?

Es ist bemerkenswert, dass statistisch gesehen heute viel mehr Juden zu ihrer Religion zurückkehren als sie verlassen. Und gerade Deutschland zählt zu den Ländern, wo sehr viele, insbesondere Jugendliche, den Weg zurück zum Judentum finden. Doch verläuft der Prozess des religiösen Werdens sehr langsam. Andersherum verlieren Menschen, die von ihrer Religion abkommen, sehr oft innerhalb kürzester Zeit jeglichen Bezug zu ihren religiösen Wurzeln. Woran liegt das? Warum und vor allem wie kann man so schnell von einem Extrem zum anderen wechseln und so einen riesigen spirituellen Fall in kürzester Zeit erleben?

September 8

Beautiful People

EWIGE WERTE Was heute als schön gilt – und was wahre Schönheit ausmacht

Die Gesellschaft legt sehr viel Wert auf Schönheit. Die »schönen « Menschen dringen immer mehr in den Vordergrund, im Fernsehen und in Zeitschriften sind fast ausschließlich schöne Menschen zu sehen. Es ist für einen schönen Menschen auch leichter, eine Arbeit zu finden. Menschen die nicht so gut aussehen, werden oft diskriminiert, haben es nicht so leicht.

Doch wie wir wissen, haben sich die Schönheitsideale im Verlauf unserer Geschichte sehr verändert – und sie verändern sich noch. Wer kann sagen, was und wer wirklich schön ist, oder wer nicht?

Gibt es vielleicht eine objektive Schönheit?

Und schließlich, was ist die Meinung der Tora über Schönheit und ihre Aspekte?

Schließlich werden auch in den heiligen Schriften viele Menschen als »schön« bezeichnet.

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