Nach meiner tiefsten Überzeugung soll jeder Jude eine Vorstellung von Heiligen Schriften haben – sonst wäre er überhaupt kein Jude. Nicht umsonst werden wir das Volk des Buches genannt.
Also wollen wir mit G’ttes Hilfe anfangen.
Nach meiner tiefsten Überzeugung soll jeder Jude eine Vorstellung von Heiligen Schriften haben – sonst wäre er überhaupt kein Jude. Nicht umsonst werden wir das Volk des Buches genannt.
Also wollen wir mit G’ttes Hilfe anfangen.
Mitten im Winter, wenn sich die Bewohner der Erde hauptsächlich in ihrem Häusern aufhalten, sind wir dazu aufgerufen, einen Feiertag zu feiern, der in seiner Bedeutung und Funktion die Verbindung zwischen dem Mensch und dem Baum und zwischen dem Volk Israel und Eretz Israel symbolisiert. Es handelt sich dabei nicht um einen Feiertag zu dem wir durch die Tora eine Anweisung erhielten, sondern um einen Feiertag, der in der Mischna als das „Neujahresfest für die Bäume“ erwähnt wurde und dessen Bedeutung wir als Feiertag für uns und den Baum erweitert haben. Tu Bischwat wurde auf das Datum festgelegt an dem die Bäume zu erwachen beginnen und das Harz erscheint: Es ist die Zeit der Vorbereitung auf den Frühling.
Die Existenz jüdischer Gemeinden in der Diaspora, auch die derer in Deutschland, bezeugt: Die Zeit des Exils ist für das jüdische Volk noch nicht vorüber. Und obwohl der Staat Israel seit nunmehr 58 Jahren wieder die Heimat aller Juden sein könnte, so dauert die Zerstreuung auch heute noch an. Die Frage nach dem Geheimnis der Durchhaltekraft – allen Anfeindungen, Pogromen oder Gefahren der kulturellen Zersetzungen und Assimilation zu Trotz – scheint angesichts 2000 Jahre wechselhafter Geschichte mehr als berechtigt.
Eine Frage, die sich in diesen Tage vielen unserer Gemeinden gleichermaßen stellt:
Mit G-ttes Hilfe mausern sich unsere Synagogen zu richtigen Gemeinde-Zentren, doch sind die alten Veranstaltungssäle der wachsenden Mitgliederzahl mitunter kaum noch gewachsen. So drängt sich bei vielen hier die Frage auf, wie weit es legitim sei, der Raumnot ganz unkompliziert Abhilfe zu schaffen, indem man den Synagogenraum selbst gelegentlich auch für profane Gemeindezwecke „umfunktioniert“ und seine größere Anzahl an Sitzplätzen, seine architektonische Schönheit, sowie die hervorragende Akustik auch für Vorträge, Konzerte, und ähnliche kulturelle oder gesellige Anlässe zu nutzen beginnt.
Eine Nacht, alles ist dunkel. Eine Frau mit einem Baby in ihren Armen steigt in einen Zug. Das Herz der Frau klopft. Am Morgen, als sie die Großstadt erreicht, eilt sie – einerseits voll großer Furcht, andererseits erfüllt von großer Freude – zu einer Adresse. Wird es ihr gelingen? In dem Haus warten bereits zehn Personen – eine „Minjan“. Alle kennen sich und alle sind verlässlich.
Die Weisen haben durch die Festlegung, dass am Fest der Tora-Übergabe das Buch Ruth gelesen und gelernt wird, eine erstaunliche Verbindung vollbracht. Das Schavuot-Fest ist bei uns als Fest der Tora-Übergabe, als Fest der Ideen bekannt. Ein Fest von 600.000 Menschen, welche die Stimme des Schöpfers, der uns die Gebote der Tora übergab, gehört haben. Die Weisen entschieden sich, gerade bei diesem Fest eines der schwierigsten Themen der jüdischen Geschichte und Philosophie einzubringen. Die Gegenwart von Ruth beim Schavuot-Fest verleiht diesem sein Merkmal als Fest der Konvertiten, die sich dazu entschieden haben, sich an Gott anzuschließen.
Rosch ha-Shana werden auf der ganzen Welt, in allen Synagogen, die gleichen Tora- (5 Bücher Moses) und Haftara- (Propheten) Abschnitte gelesen. Die Überlieferung besagt, das Gott an diesem Tag Adam und Eva erschaffen hat, Abraham und Jakob an diesem Tag geboren wurden und Sara, Rachel sowie Hanna ihre Kinder empfangen haben.