Jan ‍‍2007 - תשסז / תשסח

Unsere Heilligen Bücher

Der Titel

Unsere Heiligen Bücher heißen TaNaCH. Dieses Wort ist für Sie wahrscheinlich neu und muss erklärt werden. TaNaCH ist aus den Anfangsbuchstaben dreier Worte zusammengesetzt: Tora (Weisung, Lehre), Nevi’im (Propheten) und Ketubim (Schriften). Der Buchstabe „kaf‘ am Ende des Wortes wird wie „haf‘ ausgesprochen, daher TaNaCH. Der andere Name, „Sifrei Kadesch“, bedeutet einfach „Heilige Bücher“. Die verbreitete Bezeichnung „Altes Testament“ ist für unsere Heiligen Bücher in keinem Fall passend, und das aus mehreren Gründen. Erstens. wenn wir „Altes Testament“ sagen. meinen wir zwei Sachen: a) es ist „alt“ und ohne ~utzen: und b) es gäbe irgendein anderes ..Testament“, neuer und besser, das das erste ersetzt hätte (G’tt bewahre uns vor diesem Fehler). Zweitens, die Übersetzung der jüdischen Heiligen Bücher und deren Komposition in der christlichen Bibel sind tendenziös und an die Doktrinen der christlichen Religion angepasst, die im zweiten Teil der christlichen Bibel – im sogenannten „Neuen Testament“ dargelegt sind. Ich respektiere die Religion unserer Nachbarn, aber nichtsdestoweniger rufe alle Juden auf, Worte der Tora aus der Urquelle zu schöpfen.

Die Komposition von TaNaCH

Die Heilige Schrift der Juden besteht aus 24 Büchern, die in drei Hauptteile eingeteilt sind.

Betrachten wir sie der Reihe nach:

Tora, der Pentateuch, bestehend aus den fünf Büchern Moses. „Fünf‘ bedeutet auf hebräisch „Hamesch“, daher die hebräische Bezeichnung des Pentateuch – „Hummasch“. Die Bucher der Tora sind Bereschit („Im Anfang“), Schemot („die Namen“), Wajikra („Und G’tt rief“) Bemidbar („In der Wüste“) Debarim („die Worte“). Die hebräischen Titel sind die ersten Worte eines jeden Buches. Die Christen nennen diese Bücher Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium. Diese Bezeichnungen sind zum ersten Mal in der antiken Übersetzung der Tora in die griechische Sprache – Septuaginta – erschienen und haben sich dann festgesetzt.

Die Bücher der Tora werden in 54 Schabbatlesungen (Sidra) eingeteilt, was ermöglicht den Zyklus der Toravorlesungen in der Synagoge in einem Jahr zu beenden. Genauso wie die Bücher selbst, nennen sich auch die Lesungen nach den ersten Worten, was nicht mit der Unterteilung der Bücher in die Kapitel und die Verse übereinstimmt. Diese Unterteilung entstand erst in den Mittelalter als Ergebnis der interreligiösen Dispute.

Nun zu den prophetischen Büchern.

Die Bücher der Propheten – Nevi’im werden in zwei Teile eingeteilt: Nevi ‚im Rischonim – Frühere Propheten, und Nevi’im Aharonim – Spätere Propheten.

Die früheren Propheten:

Das Buch Jehoschua (Jesus Navin) beschreibt die Eroberung des Landes Hanaan und die Landverteilung an die Stämme der Israels Söhne unter dem Oberbefehl von Jehoschua bin Nuna, der das Volk nach dem Tode des Mosche (sei Friede ihm) führte.

Das Buch Schof tim (Richter) zeigt uns das Leben der jüdischen Stämme und die Heldentaten ihrer Führer (Schof tim) in den nachfolgenden Generationen.

Zwei Bücher Schmuels (Samuel I und 11) beschreiben den Übergang von der Gentilgeselschaft zur Monarchie und die Taten zwei erster Könige Israels: Schauls und Davids. In den Büchern der Könige wird die Geschichte unseres Volkes von der Zeit der ersten Könige bis zu dem Fall der beiden Reiche Israel und Juda und Beginn der babylonischen Gefangenschaft erzählt.

Die Bücher der späteren Propheten bestehen aus vier Teilen: es sind Jeschaja (Jesaja), Jeremia, Ezechiel und „Tre Assar“ – zu einem Buch zusammengefassten zwölf „kleinen“ Propheten (nicht inhaltlicht klein, sondern nach dem Umfang des Textes). Die Hauptidee der prophetischen Bücher ist der Ruf des Schöpfers (gepriesen sei Er) zu Seinem Volk: Nur die Befolgung aller Toragebote, sowohl moralischen als auch rituellen, kann die ganze Welt zu jenem idealen Zustand führen, den G’tt bei ihrer Erschaffung vorgenommen hatte. Die Auszüge aus den Prophetenbüchern werden in den Synagogen jeden Samstag nach der Toravorlesung gelesen.

Der dritte Teil der jüdischen Heiligen Schrift heißt Ketubim – Schriften (vom Wort“lichtow“ – schreiben). Er besteht aus neun Büchern:

Tehillim (Psalmen) sind 150 schöne poetische Werke, die vom König David und anderen Dichtern geschrieben und während der G’ttesdienste im Tempel von dem Levitenchor mit Orchesterbegleitung zu Gehör gebracht werden waren;

Mischlei (Sprüche Salomos) – die weisen Denksprüche von König Salomo und anderen Weisen Israels, die für die Erziehung der Jugend nützlich sind;

[job (Hiob) – das Buch des tiefsten Nachdenkens über die Gründe des menschlichen Leidens;

Megillot (Fünf Rollen): Schir ha-Schirim (Hoheslied) ) über die Liebe G’ttes zu Seinem Volk, Rut – die schöne Geschichte von der Urgroßmutter König Davids, die aus der Liebe zur Wahrheit zum Judaismus übergetreten ist; Ejha (Klagelieder Jeremias) über die Zerstörung Jerusalems, Kohelet (Der Prediger Salomo) – die Überlegungen des Königs Salomo über Vergeblichkeit des ganzen Daseins und Ester – die Geschichte des Purimwunders. Diese fünf Rollen liest man an Feier- und Gedenktagen.

Das darauffolgende geheimnisvolle Buch Daniels ist die symbolische Beschreibung der Ereignisse am Ende der Zeiten.

Die Bücher Esra und Nehemia erzählen über die Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft und Wiederherstellung jüdischer Gemeinde Jerusalems.

Und letzten Endes Bücher Diwrej ha-Jamim (Chroniken I und 11) geben alle historischen Ereignisse der heiligen Geschichte der Juden von der Erschaffung der Welt und bis zur Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft in der Kurzform wieder.

So ist die Zusammenfassung des TaNaCH.

No comments yet.

Leave a Comment

reset all fields