Mai ‍‍2018 - תשעח / תשעט

WARUM DAS VOLK ISRAEL, DAS LAND UND DIE TORA MITEINANDER VERBUNDEN SIND

In unserem Wochenabschnitt ‚Behar – am Berge Sinai‘ befahl G’tt das Gebot des Schmitta. Dabei geht es um sämtliche landwirtschaftliche Tätigkeiten im Heiligen Land, die im Verlauf von sechs Jahren erlaubt, im siebten Jahr aber verboten sind. Das siebte Jahr heißt Schmitta, ein Schabbatjahr, ein Ruhejahr.
Der Gedanke, das siebte Jahr als Ruhejahr einzuhalten, ist vergleichbar mit der Einhaltung des siebten Wochentages, des Schabbat als Ruhetag.
G’tt erschuf die Welt in einem Zeitraum von sechs Tagen. Am siebten Tage ruhte Er. Der Schabbat ist der heiligste Wert im Judentum. Als ein Zeichen des Bundes zwischen G’tt und dem jüdischen Volk beinhaltet er die Anerkennung G’ttes als Schöpfer der Welt und als Erneuerer Seiner Schöpfung an jedem einzelnen Tag.
Das Ziel der Einhaltung des Schmitta ist der feste Glaube an G’tt: Wenn wir die Erde im siebten Jahr nicht bearbeiten, dann verlassen wir uns darauf, dass G’tt uns im Verlauf des siebten und achten Jahres nicht hungern lassen wird.
Bei diesem Gebot wird ausnahmsweise der Ort genannt, an dem es Mosche von G’tt übergeben wurde: Der Berg Sinai.
Damit stellt sich die berühmte Frage: Welche Bedeutung hat hier die Erwähnung des Sinai, und in welchem Zusammenhang steht sie mit dem Gebot?
Wie das Gebot des Schmitta mit all seinen Gesetzen und Ausführungen am Berge Sinai übergeben wurde, so erfolgte dort auch die Übergabe aller anderen Gesetze, auch wenn der Ort bei ihnen nicht speziell erwähnt wird.
Dann aber fragt man sich, warum gerade das Gebot des Schmitta ausgewählt wurde, um als Beispiel und Symbol für die anderen Gebote zu dienen.
Grund dafür ist, dass das Schmitta-Gebot sich auf das Heilige Land bezieht und das Land dem jüdischen Volk als Lohn gegeben wurde.
G’tt belohnte uns nämlich für unsere Bereitschaft, die Tora annehmen zu wollen, als das ganze Volk am Berg Sinai mit „Na’ase Wenischma“ antwortete, „wir wollen tun und hören, später verstehen lernen“.
Im Zusammenhang von Heiligem Land und Tora wird der Ausdruck von „Morascha“, Vermächtnis, erwähnt.
Der Begriff “Morascha” begegnet uns in 2. Buch Moses 6, 8 im Bezug auf das Heilige Land, im 5. Buch Moses 33.4 in Bezug auf die Tora.
Dabei sind die Tora und das Heilige Land als Erbfaktoren nicht statistisch bedeutsam, sondern im Wert ständiger Erziehung, jüdisches Leben und jüdische Eigenart zu bewahren.
Somit sind Zusammenhang und Bedeutung des Dreieckes erkennbar geworden: Volk, Land und Tora.
Und seit der Offenbarung am Berg Sinai ist es unser Bestreben und unser Ziel, diese drei Kettenglieder zu vereinen, von denen jedes einzelne für das Ganze steht.