Rabbiner Benjamin David Soussan

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    Die Vita von Rabbiner Benjamin Soussan
    • 1939 in Fes Marokko geboren
    • aufgewachsen in einem orthodoxen Milieu
    • Großvater Rabbiner Maimon Manzano
    • Mit 15 Jahren Besuch der Jeshiwa und des Talmudical Colleges in London
    • danach Lehrtätigkeit an jüdischen Schulen in London, Dublin und Paris
    • 1964 Heirat und Übersiedlung nach Deutschland
    • 2 Söhne: Dr. Henry-Claude Soussan Militärrabbiner im Range eines Majors in der US-Armee. Julian-Chaim Soussan Rabbiner in Mainz
    • 1979 Studium an der Jüdischen Hochschule in Heidelberg als einer der ersten Studenten
    • 1984-1987 Vorsitzender der Israelitischen Gemeinde Freiburg
    • 1986-1989 Jews College London
    • 1989 Ordination zum Rabbiner am Jews College London
    • 1989 Diplom für Schechita, Bet-Din London und Bat-Yam
    • 1989 Diplom als Mohel, Jerusalem
    • Gründungsmitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland
    • Mitglied der Europäischen Rabbinerkonferenz
    • Mitglied der Kaschrut-Kommission der Orthodoxen Rabbinerkonferenz
    • 1990-2011 Gemeinderabbiner der Israelitischen Gemeinde Freiburg
    • 1991-1995 Landesrabbiner von Baden
    • 12.1995-05.2004 Landesrabbiner von Sachsen-Anhalt
    • Im Mai 2004 wurde Rabbiner Soussan vom Gesamtvorstand des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt der Ehrentitel „Ehrenrabbiner des Landes Sachsen-Anhalt“ verliehen
    • 09.2008 – 2012 Erneut Landesrabbiner von Baden
    • seit Juli 2012 Rabbiner von Magdeburg und Dessau

    Rabbiner Benjamin Soussan amtiert in Freiburg

    Benjamin David Soussan ist eine stattliche Erscheinung, kräftig und warmtönig ist die Stimme des Freiburger Rabbiners. Die samtene Kippa sitzt auf grauem Haar, aber er redet so leidenschaftlich und lebendig von seiner Jugend in Marokko, dass man kaum glauben mag, dass er bereits vor 68 Jahren in Fes geboren wurde. Als Jugendlicher war er vom Geschehen in dem jungen Staat Israel fasziniert. „Ich habe alle Informationen die ich bekommen konnte, fein säuberlich in ein Heft geklebt und fühlte mich, als ob ich all das selbst erlebt hätte. Ich wollte Jugend-Alija nach Israel machen.“

    Aber dann ging er doch, mit fünfzehn, nach London in ein Lehrhaus. Nach der Ausbildung führte ihn der Weg über Dublin und Paris nach Freiburg, von wo seine Frau stammt. Er arbeitete mit Erfolg in verschiedenen weltlichen Berufen. Erst die Bar Mizwa eines seiner Söhne führte ihn zum Eigentlichen zurück. Er besuchte die Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg, machte in London und in Israel die Rabbinerdiplome. Anschließend schloss er die Ausbildung zum Mohel und Schochet ab und absolvierte einen Kurs zum Toraschreiber.

    1983 wurde Benjamin Soussan Vorsitzender der Freiburger Gemeinde. In seine Amtszeit fiel der Neubau der Synagoge, nur einen Steinwurf vom Münster entfernt. Später wurde Soussan Landesrabbiner von Baden, von1995 bis 2005 war er Landesrabbiner von Sachsen-Anhalt.

    Heute kümmert er sich wieder um die Freiburger Gemeinde, mit der Gelassenheit seiner Lebenserfahrung und mit dem Enthusiasmus des Junggebliebenen. Seine direkte menschliche Art öffnet ihm die Herzen der Menschen. „Ja, ich liebe die Menschen“, sagt er, „besonders die ganz jungen und die ganz alten Menschen“. Den seelsorgerischen Dienst für die Alten empfindet er nicht als Last, sondern als Bereicherung.

    Der sonntägliche Kindertag in der Synagoge ist ihm wichtig. Auch wenn die Kinder laut und lärmend sind: „Das ist für mich sehr akzeptabel, das ist ihre Freude!“.

    Wenn er einmal nicht am Sonntag den Kindern von der Bibel erzählen kann, dann ist das für ihn, „wie wenn man etwas ganz Gutes verpasst hat“. Der Gelegenheit, einen Witz zu erzählen, geht er nicht aus dem Weg, etwa wenn er von seiner anfänglichen Enttäuschung berichtet, dass seine beiden Söhne nicht, wie ursprünglich geplant, Mediziner und Anwalt, sondern ebenfalls Rabbiner werden wollten.

    In der Anekdote, die er erzählt, muss sich eine enttäuschte Mutter, deren Sohn Rabbiner wird, von ihren Freundinnen sagen lassen: „Rabbi ist einfach kein Beruf für einen jüdischen Jungen!“ Heute ist der Rabbiner froh über die Entscheidung seiner Kinder, zumal sie ihre Sache offenkundig sehr gut machen – der Ältere als Chaplain, Armeerabbiner, in den USA, der Jüngere als Rabbiner der Düsseldorfer Gemeinde, der drittgrößten in Deutschland.

    Dieses Amt war Benjamin Soussan einst ebenfalls angetragen worden, von Paul Spiegel sel. A. Ohne Wehmut, mit einem herzlichen Lachen blickt er zurück: „Mein Sentiment für Freiburg hat mich diesen Job gekostet.“