Dez ‍‍2023 - תשפג / תשפד

JÜDISCHE KRIEGSFÜHRUNG

Wir haben in den letzten Wochen leider wieder viel durchgemacht. Wir haben Tehillim (Psalmen) gesagt und gebetet, wir haben für Tsedaka (Wohltätigkeit für gute Zwecke in Israel) gespendet und wir haben uns auf den Krieg vorbereitet. Wir waren äußerst vorsichtig zu töten oder getötet zu werden.

Wie Ja’akow bei seiner Begegnung mit Esau

Gerade diese Woche haben wir gelesen, wie Ja’akow seinen Krieg mit Esau führte. Nachdem Ja’akow die Beracha (Segen) von seinem Vater Jitzchak erhalten hatte, war er zu seinem Onkel Lawan geflohen. Nun kehrte Ja’akow mit vier Frauen und vielen Kindern nach Israel zurück. Er fürchtete Esau, der mit 400 Soldaten auf dem Weg war.

Drei Vorbereitungen

Ja’akow bereitete sich auf dreierlei Art und Weise auf die Begegnung mit Esau vor (so wie das Am Jisrael es in den letzten Wochen getan hatte): Er betete intensiv, schickte Geschenke und war auch mit Waffen auf einen Angriff vorbereitet.

G’ttes Versprechen abhängig von Verhalten und Bescheidenheit

Aber Ja’akow ging noch weiter. Er erkannte, dass G’ttes Versprechen, ihm zu helfen, von seinem Verhalten und seiner Bescheidenheit abhing. Ja’akow erkannte auch, dass all die Wohltaten, die G’tt ihm gewährt hatte, nicht durch seine großen Verdienste entstanden waren. Ja’akow war dankbar und bescheiden. Zu G’tt sagte er: „Ich habe den Jordan allein überquert, aber jetzt bin ich zu einem großen Lager herangewachsen“. Seinem Bruder Esau gegenüber verhielt er sich unterwürfig, in der Hoffnung, auf diese Weise seinen Zorn etwas zu besänftigen.

Bescheiden und demütig

Ja’akow bereitete seine Männer auch psychologisch auf die Konfrontation vor. Zunächst lehrte er sie, sehr bescheiden und demütig zu sein. Sie sollten Esau mit den Titeln Herr und Meister ansprechen.

Geistige Kraft ausstrahlen

Doch Ja’akow strahlte auch spirituelle Kraft aus. Ja’akows Gesandte sollten Esau auch die Botschaft übermitteln: „Ich habe mit Lawan gelebt und war spirituell trotzdem stärker als er“ (Auslegung von Raschi zu 32:5).

Gestohlene Berachot?

Ja’akow wollte auch die „gestohlenen“ Berachot (Segnungen) ansprechen. Seine Gesandten mussten auch Esau folgende Botschaft überbringen: „Du glaubst, dass ich durch die Berachot, von denen du glaubst, dass ich sie dir gestohlen habe, besser geworden bin. Ich habe nicht den ‚Tau des Himmels und die Fülle der Erde‘ (Gen. 27:28) bekommen.

Ich habe zwar Ochsen und Esel, aber sie gehören weder zum Tau des Himmels noch zur Fülle der Erde. Die Berachot sind also nie wahr geworden. Du hast keinen Grund, mich zu hassen!“ (Auslegung von Raschi zu Gen. 32:6).

Ja’akows spirituelle Kraft

Ja’akow wollte eigentlich gar nicht allein über Tiere sprechen. Es ging um seine spirituelle Kraft. Jedes seiner Kinder wird mit einem bestimmten Tier verglichen. Josef wurde zum Beispiel mit einem Ochsen verglichen. Jisachar wird mit einem Esel verglichen.  Ja’akow sagte Esau auch, dass er Schafe habe, womit er das Jüdische Volk meinte, das die Tora erhalten würde.

Warum hatte der spirituelle Riese Ja’akow Angst vor Esau?

Ja’akow fürchtete um Esaus große Verdienste. Er erinnerte sich daran, wie Esau seinen Vater immer geehrt hatte, wenn Ja’akow in der Jeschiwa (Lernschule) von Schem und Ever war. Außerdem war Ja’akow danach noch 20 Jahre lang weg gewesen, ohne seinen Eltern Gesellschaft zu leisten. Esau hatte sich die ganze Zeit über Sorgen um seine Eltern gemacht. Esau lebte die letzten zwanzig Jahre im Heiligen Land, während Ja’akow in Aram, außer Israel lebte.

Vorhersage für die Zukunft

Ja’akow erkannte, dass alles, was ihm widerfuhr, ein Vorspiel für das war, was mit seinen Nachkommen geschehen würde. Ja’akow betete: „Wenn Du mich jetzt rettest, wird es ein Zeichen sein, dass auch meine Nachkommen gerettet werden, wenn sie bedrängt und verfolgt werden. In der Tora steht, dass der Tieren Mutter und Kind nicht am selben Tag geschlachtet werden sollen. Aber dieser Esau droht damit, meine Familie komplett zu töten, Männer, Frauen und Kinder, alles an einem Tag“. Es endete glücklich mit einem Zi