Mrz ‍‍2024 - תשפד / תשפה

Ein Nachkomme von Amalek

In über zwei Woche feiern wir an Purim, dem Losfest, den Sieg über Haman, den Nachkommen Amaleks, der eines Tages alle Juden im Reich der Meder und Perser vernichten wollte. Im Buch Ester lesen wir, wie Haman, der höchste Minister, sich vom König das Recht erkauft, mit den Juden zu machen, was er will.

Wir lesen in der Tora den Abschnitt Sachor – erinnere dich! Erinnert euch, was Amalek dem jüdischen Volk angetan hat – vor 3336 Jahren. Jüdische Feste bleiben immer aktuell.

Unberechenbarer Hass

Das Jüdische Volk war gerade aus Ägypten ausgezogen. Amalek kam von sehr weit her, um unsere Vorfahren anzugreifen. Nicht, dass die Juden den Amalekitern etwas Unrechtes getan hätten. Amalek hegte einen unberechenbaren Hass. Deshalb war G’ttes Antwort auch extrem: „Weil Amalek es gewagt hat, seine Hand gegen G’ttes Thron zu erheben, wird G’tt gegen Amalek kämpfen, in allen kommenden Generationen“ (Ex. 7,16). Dieser Kampf ist auch heute noch sehr lebendig.

Amalek will eine echte ‚Endlösung‘

Amalek ist die Kraft, die uns physisch vollständig ausrotten will. Die Hamas will keine Zwei-Staaten-Lösung, sondern eine endgültige Lösung, die „Endlösung“. In jeder Generation nimmt Amalek eine andere Maske an. Das haben wir vor nicht allzu langer Zeit erlebt. Denken Sie an das Schicksal der Nonne Edith Stein, als Jüdin geboren, während des Holocausts. Amalek will die jüdischen Körper ausrotten, auch wenn sie zu einem anderen Glauben konvertiert sind. Daher denke ich, dass auch Hitler in der Tradition von Amalek stand.

Die Hamas geht noch einen Schritt weiter. Bevor sie am 7. Oktober in Israel einmarschierten, wurden die Mörder angewiesen, „Juden zu schänden“ und „jüdische Frauen zu prostituieren“.

Moderner Judenhass mit denselben Zügen

Am 7. Oktober 2023 hatten wir einen Weckruf. Es war ein echter wake-up call. Die Israelische Führung war sich offenbar des grundlegenden, anhaltenden und stark religiös geprägten, tief verwurzelten Hasses ihrer Nachbarn, denen sie 2005 die Kontrolle über den Gazastreifen überlassen hatte, nicht bewusst. Dieser wird nie und nimmer erlöschen. Für nichtreligiöse Menschen ist dies schwer zu begreifen. Der Kampf der Hamas ist kein territorialer Konflikt, sondern ein sehr prinzipieller religiöser Konflikt.

Das Neue am 7. Oktober ist, dass die Hamas entschlossen ist, ihre Drohungen in die Tat umzusetzen und über wirksame Waffen verfügt.

Bürger zweiter Klasse

Im Nahen Osten ist keine andere Macht akzeptabel. Minderheiten haben den Status von „Djimmis“, von Bürgern zweiter Klasse. Karl Marx beschrieb dies bereits 1854 über die Juden in Jerusalem: „Die Muslime haben das Sagen, in jeder Hinsicht. Nichts ist vergleichbar mit dem Elend und den Leiden der Juden in Jerusalem. Sie werden ständig von den Muslimen diskriminiert und unterdrückt.“

Wir alle waren Zeugen

Ganze Menschenmengen riefen laut „Alla-hu Achbar – Allah ist der Größte“ während der entwürdigenden Behandlung von Na’ama Levy, die auf dem Boden geschleift wurde, und unzähligen anderen, die abgeschlachtet und verschleppt wurden.

Am 24. Oktober ’23 erklärte der Hamas-Vertreter Chamad im Libanesischen Fernsehen, dass der 7. Oktober „nur das erste Mal war, und es wird ein zweites, ein drittes und ein viertes Mal geben“. Mit Iranischen Raketen in der Hand riefen die Huthis: „Tod für Amerika und Israel und Fluch über die Juden“. Der damalige Iranische Präsident sagte 2001, dass eine einzige Atombombe ausreichen würde, um ganz Israel von der Landkarte zu tilgen.

Der Zweck heiligt alle Mittel

Um die totale Herrschaft zu erlangen, sind alle Mittel erlaubt. Nicht, dass die Hamas, ein Ableger der Muslimbruderschaft, jemals einen Hehl aus ihren bösen Absichten gemacht hätte. Jeder weiß, wie konsequent sie denken, schreien, schreiben und wollen: die totale Vernichtung, vom Jordan bis zum Mittelmeer. Ich plädiere dafür, sie ernst zu nehmen.

Antisemitismus wieder salonfähig

Inzwischen ist der Antisemitismus längst wieder salonfähig geworden. Die Reaktionen der Juden außerhalb Israels sind sehr unterschiedlich. Manche versuchen, ihr Judentum zu verbergen. Andere hingegen sind stolz auf ihre jüdische Identität und zeigen sie trotz aller Risiken deutlich. Die Wissenschaft wird noch jahrelang darüber diskutieren, ob Antisemitismus und Antizionismus voneinander getrennt werden können. Für uns ist klar, dass es eine große Überschneidung gibt.

Apartheid? Kolonialismus?

Ich bin gerade aus dem Hadassa-Krankenhaus zurückgekehrt. Fangen Sie nicht an, mit mir über Apartheid zu reden. Mindestens die Hälfte der Ärzte, des Personals und der Patienten sind Araber, und es gibt keine getrennten Toiletten. Dort hängen Tausende von Namen von Spendern, die die Gründung dieses Krankenhauses ermöglicht haben. Auffällig: nur Rosenbergs und Goldsteins.

Und lassen Sie mich auch nicht mit dem Kolonialismus anfangen. Ich zitiere eine Veröffentlichung des Likud: „Der Vorwurf des Kolonialismus gegen Israel ist völlig unsinnig. Juden leben seit mehr als 3000 Jahren in diesem Land. Jerusalem war bereits die Jüdische Hauptstadt, als Amsterdam noch 2000 Jahre lang im Morast lag.“