Jan ‍‍2024 - תשפד / תשפה

Assimilation und Antisemitismus, unsere ewigen Probleme

Langsam nähern wir uns dem Frühling des Pessachfestes, dem Fest der Freiheit. In der Parscha Bo werden die letzten drei der zehn Plagen besprochen. Bevor wir Ägypten verließen, mussten wir zwei Gebote erfüllen. Zunächst mussten alle Männer beschnitten werden (Brit Mila). Dann mussten die Juden, die nach Israel kommen wollten, ein Lamm nehmen und es vier Tage lang im Haus halten, um es auf körperliche Mängel hin zu untersuchen. Dann sollten sie dieses Lamm schlachten und dessen Blut an die Türpfosten schmieren.

Blut an die Türpfosten

Dann würde G’tt in der Seder-Nacht durch Ägypten ziehen, alle Erstgeborenen von Menschen und Vieh töten und alle Götzen bestrafen. Das Blut sollte ein Zeichen für die jüdischen Häuser sein. G’tt würde dann über die jüdischen Häuser hinweggehen – das Wort Pessach bedeutet, über etwas hinweggehen – und keine zerstörerische Plage dorthin schicken.

Aber warum brauchte G’tt ein solches Blutzeichen? G’tt ist allwissend und kann auch ohne dieses Zeichen zwischen den Juden und den Ägyptern unterscheiden. Wichtig ist, dass wir unsere Bereitschaft zeigen, die G’ttlichen Gebote zu befolgen. Für G’tt geht es also hauptsächlich darum, ob man sich jüdisch verhält oder nicht. Es war ganz einfach. Wenn ihr Blut an eure Türpfosten schmiert, könnt ihr nach Israel gehen. Wenn du es nicht getan hast, bleibst du in Ägypten. G’tt wollte sehen, ob wir den Götzen Ägyptens opfern würden. Dies erforderte eine Menge Mut und Opferbereitschaft.

Sakrileg

Allein die Absicht, das Lamm zu schlachten, war natürlich in den Augen aller Nachbarn Ägyptens ein Sakrileg und damit lebensgefährlich. Aber das war der große Test: ob wir bereit waren, G’tt gegen alle gesellschaftlichen Konventionen zu folgen. Nur so konnte sich das Jüdische Volk in Freiheit erheben. Sie musste sich von der ägyptischen Kultur lösen, in der der Polytheismus weit verbreitet war. Nur 20 % der Juden verließen Ägypten. 80 % blieben zurück und erreichten Israel nie.

Frühling und Freiheit – zu schön, um wahr zu sein. Hier in Israel ist die Freude über das bevorstehende Pessachfest stark gedämpft. Der Iran steht kurz vor dem Bau der Atombombe. Der Antisemitismus im Nahen Osten hat einen neuen Höchststand erreicht. Teheran News hat bereits eine Karte mit vielen Angriffszielen in Israel veröffentlicht. Amerika und Europa scheinen nicht in der Lage zu sein, diese iranische Aggression zu stoppen.

die Welt schaut wieder zu

Dass dies fast 77 Jahre nach dem Holocaust wieder möglich ist, finde ich umso erschreckender, als die Welt wieder einmal zuschaut, ohne dem Iran ernsthaft Einhalt zu gebieten. Die führenden Politiker der Welt sind sich nicht bewusst, dass dies zu einem schrecklichen Massaker führen könnte. Sollte Israel präventiv intervenieren? Der Himmel beschütze uns. Nur ein Wunder kann uns retten. Auch das Pessachfest war früher ein großes Wunder.