Mrz 2007

Zentralrat der Juden ehrt Paul Spiegel mit Thora-Rolle ()

Berlin – Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat der orthodoxen Jüdischen Gemeinde zu Berlin eine seinem früheren Präsidenten Paul Spiegel gewidmete Thora-Rolle übergeben. Bei der feierlichen Zeremonie in Berlin zugegen waren die heutige Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch, die beiden israelischen Oberrabbiner Schlomo Amar und Yona Metzger sowie die Ehefrau Spiegels. Während der Veranstaltung wurden von den hohen Geistlichen die letzten Buchstaben des Dokuments handschriftlich ergänzt.

Der Vorsitzende der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD), Rabbiner Yitzchak Ehrenberg, sprach von einem „historischen Moment“. Es sei ein „besonderer Tag, dass die Thora-Rolle im Zentrum Berlins und im Beisein beider Oberrabbiner Israels beendet wird“. Die Thora ist der wichtigste Teil der hebräischen Bibel. Sie umfasst die fünf Bücher Mose. Ehrenberg betonte die Bedeutung der Schrift „als einzige Orientierung“ für die Juden in der ganzen Welt. Die Thora bleibe stets unverändert. „Wenn nur ein einziger Buchstabe fehlt, ist die Thora nicht mehr koscher“, sagte er. Zugleich würdigte Ehrenberg die Verdienste Paul Spiegels für die Juden in Deutschland.Der in Warendorf geborene Spiegel war 2006 im Alter von 68 Jahren verstorben. Im Jahre 2000 wurde er erstmals zum Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland als Nachfolger von Ignatz Bubis gewählt. Von 1993 bis 2000 war Spiegel bereits stellvertretender Präsident des Spitzengremiums.Ehrenberg dankte auch Charlotte Knobloch für die Unterstützung des ORD sowie für ihren Einsatz für die Juden in Deutschland. Sie trage eine „gewaltige Verantwortung“ und stelle sich einer „großen Herausforderung“, sagte er. Am Abend waren Knobloch und die beiden israelischen Oberrabbiner zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).