Dez 2007

Schalom, begehrte Rabbiner ()

Ein jahrelanger Reifeprozess war nötig, bis Grischa Müller-Eigner zu seinem jetzigen Berufswunsch fand. Der 31-Jährige schloss zunächst ein Judaistikstudium in Berlin ab. Jetzt will er Rabbiner werden: „In meinem Leben spielt Religion eine große Rolle. Ich will in der Gemeinde helfen und auch die seelsorgerische Aufgabe reizt mich sehr.“

Müller-Eigner entschied sich für den neuen Masterstudiengang „Rabbinat“, der zum Wintersemester an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg (HfJ) eingeführt wurde. Es ist die erste Ausbildung zum orthodoxen Rabbiner in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg und eine Ergänzung zum Abraham Geiger Kolleg in Potsdam, das vor sechs Jahren erstmals wieder begann, Rabbiner auszubilden.

„Das Geiger Kolleg kann den Bedarf allein nicht decken. Unsere Absolventen werden dringend gebraucht. Wir füllen damit eine Lücke in den jüdischen Gemeinden“, erklärt HfJ-Rektor Alfred Bodenheimer. „Die meisten jüdischen Gemeinden in Deutschland sind orthodox ausgerichtet.“