Sep ‍‍2011 - תשעא / תשעב

Worauf achten wir bei der Arava (Bachweide)?

Hier kommen wir schon zu einem wichtigen Hinweis: Die Arava wächst meistens in der Nähe von Wasser, dort wo Flüsse, Bäche und Seen sind. Aber: Eine Arava kann auch sehr wohl an einem Ort wachsen, wo kein Fluss ist, unter der Bedingung, dass sie die typischen Merkmale, welche sie halachisch kennzeichnen, trägt. (Schulchan Aruch (סימן תרמ“ז סעיף א‘

Insgesamt zählen wir 3 Zeichen, an denen man eine Arava erkennt:

  1. Ihr Zweig ist (oft) rötlich
  2. Ihr Blätter sind schmal und länglich (keine runden oder abgerundeten Blätter)
  3. Die Blattränder sind glatt und nicht zickzackfömig

Wichtig zu wissen: Eine Arava muss alle 3 Kennzeichen haben, und nicht nur einen oder zwei von ihnen. (siehe Mischna Brura auf genannte Stelle im Schulchan Aruch)

Zu der Farbe des Arava-Zweiges: Auch ein nicht-rötlicher Zweig, solange er grün und nicht weiß ist, ist ebenso koscher (RaMa im Schulchan Aruch), da die rötliche Farbe des Zweiges lediglich durch die Sonne entsteht, nachdem die Arava davor immer grün ist (siehe Mischna Brura).

Zu der Blattform: Die klassische Arava hat tatsächlich einen glatten und durchgehenden Blattrand (wie ein Strich). Jedoch kann es auch vorkommen, dass die Arava kleine, winzige Risse und Unebenheiten in ihrem Rand hat. Auch dann sprechen wir von einer koscheren Arava. Jedoch müssen es sehr kleine Risse sein, nicht auffällige und zu große (Schulchan Aruch). (Solche Blattformen finden wir besonders bei den hier in Deutschland wachsenden Aravot).

Man hat auch bei der Arava darauf zu achten, dass ihre Länge mindestens 3 Tefachim, also 28 cm. (nach Meinung des Chason Isch) oder 24 cm (nach anderer Meinung) beträgt.

Auch darf die Arava nicht zu sehr austrocknen, bis ihre Blätter farblos und sehr hart geworden sind, ihre Blätter dürfen nicht so sehr verwelken, bis sie vollständig nach unten fallen. (siehe Schulchan Aruch (סימן תרמ“ז סעיף ב‘. Wenn die Mehrheit der Arva-Blätter schon abgefallen ist und nur noch wenige lose Blätter an ihr hängen, ist die Arava nicht zu verwenden. Ist nur die Minderheit der Blätter abgefallen, so ist die Arava koscher (Schulchan Aruch (סימן תרמ“ו ס“ב ‚

Wichtig zu wissen: Von allen 4 Arten ist die Arava die Pflanze, die am schnellsten trocknet und ihre Blätter verliert. Daher ist es richtig, die Arava während der Sukot-Tage frisch zu pflücken, wenn man kann. (nach der Meinung des RaMa sogar jeden Tag für diejenigen, die es streng nehmen, רמ“א בסימן תרנ“ד) In Deutschland lassen sich Aravot in fast jeder Stadt finden. (Selbstverständlich pflücken wir nicht am Yom Tov selber, sondern an Chol Hamoed).

Auch bei der Arava gilt: Wenn ihre Zweigspitze (oben) abgebrochen ist, so ist sie am 1. Tag von Sukot nicht zu verwenden. Was die restlichen Sukot-Tage betrifft: Nach der Meinung des Schulchan Aruch darf man sie im Notfall benutzen, wenn man keine andere hat. Nach der Meinung des RaMa ist sie nicht zu verwenden.

Überhaupt darf man wissen: Jede der 4 Arten, die einen halachischen Fehler aufweist, welcher im Sinne eines „Psul Hadar“ ist (halachisch beträchlicher Schönheitsmakel, wie z.B. abgebrochene Spitze), ist nach der Meinung des Schulchan Aruch im Notfall koscher (außer am ersten Tag), jedoch nach der Meinung des RaMa (welche für Ashkenasim verbindlich ist) verwenden wir sie nicht für die Mizva. (siehe hierzu RaMa im Schulchan Aruchסימן תרמ“ט סעיף ה‘)

Zum Abschluss dieses Themas sei gesagt: Jeder, der diese Mizva wichtig nimmt, sollte seine Arbat Haminim sorgfältig untersuchen, oder seinem Rabbiner zur Kontrolle geben, bevor er sie benutzt.

Alle 3 Stufen von Arbat-Haminim (Kascher, Mehudar, LaMehadrin) können für die Mizva verwendet werden. Da es bei den Arbat Haminim auch um Schönheit und Makellosigkeit dieser Pflanzen geht, ist es eine gute Sache, wenn man sich für ein schöneres und makelloseres Arbat-Minim-Set entscheidet.

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