Feb ‍‍2013 - תשעג / תשעד

Grundsätzliches zu Insekten und Würmern in unserem Essen

In der Tora steht geschrieben: „Und alle kleinen Tiere, die sich auf der Erde bewegen, sind ein Gräuel; sie dürfen nicht gegessen werden.“ (3. Buch 11:41) Dazu zählen vor allem kleine Insekten wie zum Beispiel Fliegen, besonders aber Würmer, die sich in unser Obst und Gemüse hineinfressen.
Interessant ist hierbei folgende talmudische Auslegung: Da die Tora von kleinen Tieren, die sich „auf der Erde bewegen“ gesprochen hat, sind also auch nur die kleinen Tiere gemeint, die sich tatsächlich auf der Erde aufhalten, sprich sich außerhalb der Frucht und des Gemüses aufhalten. Aber einen Wurm, der im Inneren einer von der Erde oder von einem Baum getrennten Frucht entstanden ist, und sich in dieser Frucht befindet, ohne jemals „auf der Erde“ gewesen zu sein, hat die Tora nicht verboten. (siehe Talmud Chulin, Blatt 67). Ist aber der Wurm in einer Frucht entstanden, die mit der Erde verbunden, also noch nicht vom Boden oder vom Baum abgeschnitten ist, so hat diese Frucht den halachischen Status von „Erde“, und dieser Wurm ist nach der Tora ein verbotenes „kleines Tier“, das sich „auf der Erde bewegt.“
In seinem Kommentar auf den Talmud hat Raschi diese Halacha so beschrieben: „Solange die Frucht mit der Erde verbunden ist (und sich in ihr ein Wurm oder ein Insekt befindet, die in ihr entstanden sind) sprechen wir von einem kleinen Tier auf der Erde (verboten nach Tora), denn der Wurm, welcher in der Frucht lebt und sich bewegt, wird definiert, als würde er sich auf der Erde bewegen, denn die Frucht ist ja mit der Erde verbunden“ (Raschi in Talmud Chulin, Blatt 67).
Aber: Ein Wurm, der in einer Frucht entstanden ist, die nicht mehr mit der Erde verbunden ist, ist an sich erlaubt (diese Frucht darf also gegessen werden), solange er nicht aus der Frucht herausgedrungen ist (also wieder „auf der Erde“ ist). (siehe Talmud Chulin, Blatt 67)
Da wir aber hierbei nicht unterscheiden und wissen können, in welchem Moment ein Wurm, von außen in ein Obst/Gemüse eingedrungen ist (verboten), oder ob er im Inneren der Frucht, als sie schon von der Erde getrennt war, entstanden ist (erlaubt), und wir ebenso nicht wissen, ob ein Wurm evtl. das Obst/Gemüse verlassen hat und wieder von außen (also von „der Erde“) eingedrungen ist (verboten), haben wir stets darauf zu achten keinerlei Speisen und vor allem Obst und Gemüse zu verzehren, in denen sich Würmer, Insekten oder kleine Fliegen befinden können, ohne diese Speisen davor zu untersuchen.
Und es gilt hier folgende Halacha: Jede Speise, die von Würmern und Insekten normalerweise befallen ist, darf nicht gegessen werden, bevor wir sie gründlich gewaschen und überprüft haben. Als Beispiel hierfür erwähnt der Talmud Datteln, welche man zu kontrollieren hat, denn Datteln ziehen bekanntlich Würmer an. (Talmud Chulin, Blatt 58). Der RaschBa (aus der nachtalmudischen Zeit der Rischonim) schreibt und stellt eine Grundregel auf: „Da Datteln von Würmer oft befallen sind, dürfen sie nicht einfach so gegessen werden, sondern sollten untersucht werden, denn eine jede Speise, in der sich Würmer befinden könnten, muss immer untersucht werden.“
Diese Regel der Kaschrut finden wir in den Schriften fast aller Rischonim bestätigt (siehe auch im RamBam, RaN und RoSch) und ebenso die Halacha im Schulchan Aruch (siehe Schulchan Aruch, Yore Dea, סימן פד סע‘ ח )
Insgesamt unterscheiden wir, grob gesprochen, zwischen drei Arten von Speisen:
1.) Speisen, in denen normalerweise durchaus Würmer/Insekten sein können (halachisch: Muchsak Kenagua) wie z.B. Kraut, Datteln, Salatblätter
2.) Speisen, in denen sich eher selten Würmer/Insekten finden lassen (Miut Hamazui) wie z.B. Pfirsiche, Reis und das meiste Obst (hängt auch sehr von Jahreszeit und Ursprungsland des Obstes und Gemüses ab)
3.) Speisen, in denen keine Würmer sind (Muchsak Kenaki) wie z.B. Wassermelonen, Zucker, Bananen
Im Schulchan Aruch (siehe oben) ist festgelegt, dass jede Speise, in der normalerweise Würmer/Insekten sein könnten, vor dem Essen untersucht und kontrolliert werden muss.
Der SchaCh (Sifftey Kohen) fügt in seinem Kommentar zum Schulchan Aruch dann hinzu, dass man Früchte/Obst, in denen sich keine Würmer befinden (3.Kategorie) überhaupt nicht zu untersuchen braucht ( ש“ך בשו“ע יו“ד סי‘ פד ס“ק טז.