Jul ‍‍2018 - תשעח / תשעט

Person der Woche: Rabbi Akiwa, die Römer und das Schma Israel

Rabbi Akiwa lebte in der Zeit der Zerstörung des Tempels(er ist im Jahre 50 nach der neuen Zeitrechnung geboren). Er ist uns auch als Rabbiner bekannt, der Bar Kusiba-Bar Kochwa unterstützt und gedacht hat, er würd die Römer bekämpfen und besiegen.
Das Leben von Rabbi Akiwa endete durch einen schrecklichen Mord – dennoch, auch dann erteilte uns Rabbi Akiva eine wichtige Lehre über die Torah. Die Römer verboten die Torah zu lernen. Noch schlimmer war in ihren Augen der Rabbiner, der die Menschen zum Torah-Lernen aufrief. Doch Rabbi Akiwa trotzte dem Verbot der Römer und hielt öffentlich religiöse Versammlungen. Die Gemara Brachot 61a erzählt, dass Rabbi Akiwa viele Menschen zum Torah-Lernen versammelt hat. Ein anderer Gelehrter namens Papus ben Jehuda beobachtete das und stellte ihm die Frage, warum er das machte, wenn es so gefährlich war?
Rabbi Akiwa antwortete darauf mit einer Geschichte: „Die Fische im Fluss versammelten sich in Gruppen und schwammen besorgt hin und her. Da kam der Fuchs und fragte sie:-„Habt ihr Angst vor den Fischernetzen?! Wieso bleibt ihr dann im Wasser? Geht ihr besser zur Küste herauf’, riet der Fuchs, wir werden friedlich zusammenleben wie einst unsere Vorfahren!“ Da antworteten die Fische: „Man sagt über dich, Fuchs, dass du klug und schlau bist, doch es scheint nicht so zu sein. Sieh doch: wenn wir schon im Fluss, in dem wir zu leben bestimmt sind, Angst haben, wie können wir dann auf das Festland hinausgehen, wo der sichere Tod auf uns wartet?“ „Genauso ist es bei uns,“ – sagt Rabbi Akiwa, – „solange wir die Torah lernen, sind wir am Leben, wenn wir aber nicht mehr die Torah lernen werden, was wird uns allen helfen?!“
Nach einigen Tage nahmen die Römer Rabbi Akiwa in Haft,weil er Menschen zum Torah-Lernen versammelte. Auch Papus wurde verhaftet und er lobte Rabbi Akiwa, der wegen einem bedeutenderen Grund verhaftet wurde. Als die Römer Rabbi Akiwa grausam folterten und quälten, sprach er das Schma Israel Gebet. Seine Schüler bewunderten seine geistige Stärke. Rabbi Akiwa erklärte ihnen: In Schma Israel steht es, dass der Mensch G“tt mit seiner ganzen Seele – be‘chol lewawoh – lieben soll. Auch wenn Er deine Seele zu sich nimmt, sollst du Ihn weiterhin mit deiner ganzen Seele – be‘chol lewawcha – lieben. Mein ganzes Leben lang wollte ich es erfüllen und jetzt, da es mir gelungen ist, es zu erfüllen, soll ich darauf verzichten?! Rabbi Akiwa konzentrierte sich völlig auf die Schma-Lesung, und als er das letzte Wort-Echad, das G“ttes Einigkeit bezeichnet, gesagt hatte, starb er.
Eine Stimme vom Himmel erklang dann und verkündete, dass Rabbi Akiwa damit den Eintritt zum Olam haBa, zur kommenden Welt, verdiente. Rabbi Akiwa gehört zu den zehn Rabbinern, die Harugei Malchut genannt sind, weil sie durch das Römische Königreich grausam gequält und ermordet wurden.