Mrz ‍‍2018 - תשעח / תשעט

Daf Paraschat Ki Tissa 5778

Paraschat Ki Tissa
2./3. März 2018
16. Adar 5778

Schmot 30:11 – 34:35
Haftara: Melachim I 18:1–39

Hier können Sie sich das Daf als PDF herunterladen:Daf Ki Sisa 5778

Die Parascha in Kürze

• Alle jüdischen Männer sollen einen halben Schekel für den Mischkan spenden
• Betzalel wird als kunstfertiger Handwerker zur Ausführung der Geräte des Mischkans von G-tt bestimmt
• Die Mitzwa, den Schabbat zu halten wird noch einmal angeführt
• Das jüdische Volk irrt in Mosches Rückkehrdatum und verlangt einen neuen Führer; daraufhin wird das goldene Kalb errichtet und von einigen angebetet
• Mosche kehrt mit den Gesetzestafeln vom Berg Sinai zurück, sieht den Tanz um das goldene Kalb und zerbricht die Tafeln im Zorn
• Mosche richtet die Schuldigen mithilfe des Stammes Levi und 3000 Männer fallen
• Mosche bittet G-tt, dem Volk zu verzeihen, bleibt noch einmal 40 Tage auf dem Berg Sinai und kehrt mit den zweiten Gesetzestafeln zurück

Konzept der Woche
וְאַתָּה דַּבֵּר אֶל־בְּנֵי יִשְׂרָאֵל לֵאמֹר אַךְ אֶת־שַׁבְּתֹתַי תִּשְׁמֹרוּ כִּי אוֹת הִוא בֵּינִי וּבֵינֵיכֶם לְדֹרֹתֵיכֶם לָדַעַת כִּי אֲנִי ה‘ מְקַדִּשְׁכֶם:

„Du aber sprich zu den Kindern Jisrael: Doch Meine Schabbate hütet! Denn das ist ein Zeichen zwischen Mir und euch für eure Nachkommen, zur Erkenntnis, dass Ich, Haschem, euch heilige (31:13).”

Der Schabbat ist ein Geschenk von Haschem an das jüdische Volk, das Er nur Seinem Volk gegeben hat. Raschi erklärt zu כִּי אוֹת הִוא בֵּינִי וּבֵינֵיכֶם – denn das ist ein Zeichen zwischen Mir und Euch – dass Haschem damit sagt: „Es ist ein großes Zeichen zwischen uns, dass Ich euch erwählt habe, indem Ich Euch den Tag Meiner Ruhe zur Ruhe verliehen habe.” Daraus sehen wir, dass der Schabbat nicht lediglich ein Tag ist, an dem wir ruhen sollen statt zu arbeiten. Dieser ist vielmehr der Ausdruck dessen, dass wir das Privileg besitzen, den g-ttlichen Tag der Ruhe nachzuahmen und alle damit verbundene Heiligkeit auf uns einwirken zu lassen. Der Schabbat ist für spirituelles Wachsen vorgesehen, wodurch wir Haschem näher kommen. Es ist nicht einfach ein „arbeitsfreier Tag“.
Rav Moshe Shmuel Shapiro (1917-2006) beschreibt in seinem Kommentar zum Tenach, Sahav MiScheva, eine Geschichte, die sich einst in St. Petersburg zugetragen hat: Zwei schwerreiche Männer saßen in der Synagoge, wo die Ehre des Öffnens des Toraschranks vor dem Ne’ila-Gebet an Jom Kippur versteigert wurde. Auf jedes Gebot Baron Ginzbergs überbot ihn Baron Pollak, bis Baron Pollak schließlich für die enorme Summe von 2000 Rubeln den Zuschlag bekam. Dann wandte er sich an seinen Sitznachbarn mit der Frage, was denn eigentlich das Öffnen des Toraschranks genau bedeute. Mit größtem Erstaunen erwiderte dieser: „Sie haben gerade eine Riesensumme für diese Ehre geboten und Sie wissen gar nicht, worum es sich handelt?“ Baron Pollak antwortete ihm: „Ich brauche es nicht zu wissen. Wenn Baron Ginzberg versteht, dass diese Sache so viel wert ist, muss es eine gute Investition sein. Er ist ein guter Geschäftsmann!“
So ist es auch mit dem Schabbat. Auch wenn wir nicht vollständig verstehen, was die wahre und tiefe Bedeutung dieses Tages ist, können wir uns darauf verlassen, dass der Schabbat von unermesslichem Wert ist, wenn ihn die Tora als Haschems besonderes und persönliches Geschenk an uns beschreibt. Daher müssen wir ihn in Ehren halten und uns bemühen ihn in einer Art und Weise zu ehren, mit der wir beweisen, dass wir es wert sind, ein so wunderbares Geschenk erhalten zu haben.

Frage der Woche: In Vers 31:17 steht וּבַיּוֹם הַשְּׁבִיעִי שָׁבַת וַיִּנָּפַשׁ – und am siebten Tag ruhte Er und erholte sich. Was wird dem Wort וַיִּנָּפַשׁ angedeutet? Antwort, s.G.w., im nächsten Daf.

Antwort auf die zuletzt gestellte Frage: Was war so besonders am Material des Me’il (Mantel)? Der Me’il (Mantel) war das einzige Gewand des Kohen Gadol, das vollständig aus himmelblauer Wolle gefertigt wurde.
Biographie der Woche

Rabbi Schlomo Salman Auerbach

Jahrzeit 20. Adar

Rabbiner Schlomo Salman Auerbach wurde 1910 in Jerusalem geboren. Sein Vater war Rav Chaim Jehuda Leib Auerbach (1883-1954), der Rosch Jeschiwa der Scha’ar HaSchamajim Jeschiwa und ein bedeutender Toragelehrter war. Auch mütterlicherseits stammte er von großen Toragelehrten ab.
Er war das erste Kind, das im neuen Jerusalemer Stadtviertel Scha’are Chesed geboren wurde, und er wuchs in großer Armut auf. Die bescheidenen Lebensumstände und die gleichzeitige Betonung von Tora-Gelehrsamkeit seiner Familie prägten den Jungen für sein späteres Leben. Zeitlebens würde er in Genügsamkeit leben, sich auf das Lernen konzentrieren und alle Ehren scheuen.
Rav Auerbach beschäftigte sich intensiv mit halachischen Fragen, die mit dem Aufkommen der modernen technisierten Gesellschaft gelöst werden mussten. Er schrieb 19 Jahre lang an seinem Werk Meorej Esch, das den Zusammenhang zwischen angewandter Elektrizität mit dem Leben eines orthodoxen jüdischen Menschen darlegt. Die Gesetze, die speziell in Eretz Jisrael für jüdische Bauern gelten, wurden ebenfalls von ihm aus der Sicht des 20. Jahrhunderts beleuchtet.
1949 wurde er Rosch Jeschiwa der Jerusalemer Kol Tora Jeschiwa und wurde schließlich weltweit als Posek (halachischer Dezisor) bekannt. Seine Entscheidungen sind die Grundlage des bedeutenden Werks über die Schabbat-Gesetze Schmiras Schabbes Kehilchasa, das sein Schüler Rav Jehoschua Neuwirth veröffentlichte. Seine Bescheidenheit und seine Zugänglichkeit für Juden jeglichen Hintergrunds machten ihn sehr beliebt, so dass zu seiner Levaja (Beerdigung) im Jahr 1995 Hunderttausende von Menschen kamen. Sein Lebtag hatte er Eretz Jisrael nicht verlassen.
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