Sep ‍‍2018 - תשעח / תשעט

Daf Paraschat Ha´asinu 5779

Paraschat Ha’asinu

21./22. September 2018
13. Tischrej 5779
Dewarim 32:1 – 32:52
Haftara: Schmuel II 22:1-41

Hier können Sie das Daf als pdf herunterladen: Daf Ha’azinu 5778

Die Parascha in Kürze

• Vor seinem Tod spricht Mosche in poetischer Form von Am Jisraels besonderer Beziehung mit Haschem
• Haschem hat Am Jisrael auserwählt und es soll alle Gebote der Tora halten, sonst wird das Volk bestraft und schließlich ins Exil gehen
• Das Band zwischen Haschem und Seinem Volk wird nie zerreißen und das Volk wird aus dem Exil nach Eretz Jisrael zurückkehren.
• Am Ende der Parascha befiehlt Haschem Mosche, auf den Berg Nebo zu gehen und gestattet ihm, Eretz Jisrael kurz vor seinem Tod wenigstens zu sehen

Dewarim 32:1 – 32:52
Haftara: Schmuel II 22:1-41 Paraschat Ha’asinu 21./22. September 2018
13. Tischrej 5779
Die Parascha in Kürze

• Vor seinem Tod spricht Mosche in poetischer Form von Am Jisraels besonderer Beziehung mit Haschem
• Haschem hat Am Jisrael auserwählt und es soll alle Gebote der Tora halten, sonst wird das Volk bestraft und schließlich ins Exil gehen
• Das Band zwischen Haschem und Seinem Volk wird nie zerreißen und das Volk wird aus dem Exil nach Eretz Jisrael zurückkehren.
• Am Ende der Parascha befiehlt Haschem Mosche, auf den Berg Nebo zu gehen und gestattet ihm, Eretz Jisrael kurz vor seinem Tod wenigstens zu sehen

Konzept der Woche
וַיָּבֹא מֹשֶׁה וַיְדַבֵּר אֶת־כָּל־דִּבְרֵי הַשִּׁירָה־הַזֹּאת בְּאָזְנֵי הָעָם הוּא וְהוֹשֵׁעַ בִּן־נוּן:
„Mosche kam und sprach alle Worte dieses Gesanges zu den Ohren des Volkes, er und Hoschea, Sohn Nuns.“ (32:44)

Raschi erklärt, basierend auf der Gemara in Traktat Sota 13b, dass Mosche an diesem Tag, einem Schabbat, der der letzte Tag in Mosches Leben war, die Führung des jüdischen Volkes auf Jehoschua übertragen hat. Dies sollte zu Mosches Lebzeiten geschehen, damit man nicht später sagen könnte, dass Jehoschua erst nach Mosches Tod als Führungspersönlichkeit in Frage kam, während er zuvor nur im Schatten Mosches stand.
Raschi fragt, warum die Tora hier seinen ursprünglichen Namen Hoschea verwendet, nachdem doch Mosche schon fast vierzig Jahre vorher seinen Namen in Jehoschua geändert hatte, als er ihn mit dem zusätzlichen Buchstaben י gestärkt auf die Kundschafterreise nach Eretz Jisrael geschickt hatte (siehe Sefer Bamidbar 13:16). Mosche betete, dass Haschem Jeshoschua vor dem negativen Einfluss der anderen Kundschafter beschützen möge. Raschis Antwort ist, dass Jehoschua sich nichts auf seinen neuen Namen eingebildet hat und alle Jahre als Mosches Assistent demütig und bescheiden geblieben war.
Viele Mefarschim (Tora-Kommentatoren) geben weitere Antworten auf diese Frage. Kli Jakar (Rav Schlomo Ephraim Luntschitz, 1550-1619) erklärt, dass Jehoschuas Name durch den zusätzlichen Buchstaben mit einem Buchstaben von Haschems Namen beginnt. Nur solange noch Menschen lebten, die in jener verhängnisvollen Nacht den zehn schlecht über Eretz Jisrael sprechenden Kundschaftern geglaubt hatten und damit die Strafe des vierzigjährigen Wüstenaufenthalts auf sich gezogen hatten, wurde er Jehoschua genannt. Nun, kurz vor Mosches Tod, lebten diese Menschen nicht mehr, Jehoschua brauchte keinen zusätzlichen Schutz und konnte wieder Hoschea genannt werden.
Ksav Sofer (Rav Awrohom Schmuel Binjomin Schreiber, 1815-1871) sagt, dass das zusätzliche י Jehoschua gegen fremde Einflüsse geschützt hat. Als Anführer des jüdischen Volkes brauchte er diesen Schutz nicht mehr, wie es in Pirkej Awot 5:21 heißt: כָּל הַמְזַכֶּה אֶת הָרַבִּים, אֵין חֵטְא בָּא עַל יָדוֹ – wenn jemand viele Menschen zum Guten leitet, so wird durch ihn keine Sünde verursacht.
Ohr HaChaim (Rav Chaim ibn Attar, 1696-1743) erläutert, dass Mosche das י hinzugefügt hat, um Jehoschuas Größe deutlich zu machen. Wenn aber Jehoschuas Name neben seinem Lehrer Mosche genannt wird, wird wieder auf seinen ursprünglichen Namen zurückgegriffen, denn ein Schüler kann nicht mit lobenden Worten in der Anwesenheit seines Lehrers gepriesen werden.
Warum heißt dann aber das Buch über Jehoschuas Führungsrolle beim Einzug nach Eretz Jisrael ‚Sefer Jehoschua‘ und nicht ‚Sefer Hoschea‘? Der erste Vers dort lautet: וַיְהִי אַחֲרֵי מוֹת מֹשֶׁה עֶבֶד ה‘ וַיֹּאמֶר ה‘ אֶל־יְהוֹשֻׁעַ בִּן־נוּן מְשָׁרֵת מֹשֶׁה לֵאמֹר – und es war nach dem Tod von Mosche, Haschems Diener, da sprach Haschem zu Jehoschua, dem Sohn Nuns, dem Diener Mosches, also. Der Vilna Gaon (Rav Elijahu ben Schlomo Salman, 1720-1797) weist darauf hin, dass Jehoschua explizit als Mosches Diener benannt wird und nicht als sein Starschüler. Die Gemara sagt im Traktat Berachot 7b, dass es sogar großartiger ist, seinen Lehrer zu bedienen als unter ihm zu lernen. Alle Jahre, in denen Jehoschua als Mosches Diener fungierte, wurde er nicht Hoschea genannt. Weil der erste Vers des Sefer Jehoschua ihn ganz klar als Mosches Diener bezeichnet, heißt das gesamte Buch ‚Sefer Jehoschua‘.

Frage der Woche: Was ist der Unterschied zwischen נָבָל – töricht – und לֹא חָכָם – unverständig – in Vers 32:6? Antwort, s.G.w., im nächsten Daf.

Zuletzt gestellte Frage und Antwort: Warum sagte Mosche dem Volk, dass er 120 Jahre alt war? Sforno (Rav Owadja ben Jakow Sforno, 1475-1550) erklärt, dass Mosche damit bezwecken will, dass sie über seinen Tod nicht traurig sein sollen, weil er nicht mehr länger leben kann.
Biographie der Woche

Rabbi Akiva Eger

Jahrzeit 13. Tischrej

Rabbiner Eger wurde als Akiva Güns 1761 in Eisenstadt in Ungarn geboren. Er entstammte einer Familie von Toragelehrten und lernte mit großer Hingabe und Intelligenz. In der Jeschiwa seines Onkels Rabbiner Benjamin Wolf Eger (1756-1795) in Breslau führte er seine Torastudien fort und nahm den Nachnamen seines Großvaters mütterlicherseits an.
Mit 16 Jahren heiratete er die Tochter eines reichen Kaufmanns aus Lissa und lehrte dort mit der finanziellen Unterstützung seines Schwiegervaters an der von ihm gegründeten Jeschiwa. Als das Geschäft seines Schwiegervaters 1790 in Flammen aufging, musste Rav Eger eine bezahlte Rabbinerposition annehmen und wurde 1791 Rabbiner von Märkisch-Friedland, das nach der ersten polnischen Teilung 1772 preußisch geworden war.
Sein Ruf als bedeutender Toragelehrter war ihm vorausgeeilt und er hatte nicht nur großen Einfluss auf die Menschen seiner eigenen Gemeinde, sondern es wurden ihm von nah und fern halachische Fragen angetragen, die er mit großer Expertise beantwortete. Die mehr als 1000 Responsen, die er im Laufe seines Lebens schrieb, wurden veröffentlicht und sind auch noch heute von großer Relevanz. 1815 wurde Rabbiner Eger als Rabbiner nach Posen berufen, wo er bis an sein Lebensende amtierte.
Er starb 1837 in Posen.
Rav Eger war einer der größten Toragelehrten seiner Zeit und schrieb u. a. einen Kommentar zum Schulchan Aruch. Zeit seines Lebens stemmte er sich erfolgreich gegen die aufkeimende Reformbewegung. Seiner Gelehrsamkeit, Bescheidenheit und seinem Einsatz für jeden Juden – ob arm oder reich – wurde von Juden jeglicher Couleur großer Respekt gezollt. Seine Tochter Sorel wurde die zweite Frau des berühmten Rabbiners Mosche Schreiber (Chasam Sofer, 1762-1839).
Impressum: Herausgegeben von HMS © 2018

וַיָּבֹא מֹשֶׁה וַיְדַבֵּר אֶת־כָּל־דִּבְרֵי הַשִּׁירָה־הַזֹּאת בְּאָזְנֵי הָעָם הוּא וְהוֹשֵׁעַ בִּן־נוּ

Frage der Woche: Was ist der Unterschied zwischen נָבָל – töricht – und לֹא חָכָם – unverständig – in Vers 32:6? Antwort, s.G.w., im nächsten Daf.

Zuletzt gestellte Frage und Antwort: Warum sagte Mosche dem Volk, dass er 120 Jahre alt war? Sforno (Rav Owadja ben Jakow Sforno, 1475-1550) erklärt, dass Mosche damit bezwecken will, dass sie über seinen Tod nicht traurig sein sollen, weil er nicht mehr länger leben kann.
Biographie der Woche

Rabbi Akiva Eger

Jahrzeit 13. Tischrej

Rabbiner Eger wurde als Akiva Güns 1761 in Eisenstadt in Ungarn geboren. Er entstammte einer Familie von Toragelehrten und lernte mit großer Hingabe und Intelligenz. In der Jeschiwa seines Onkels Rabbiner Benjamin Wolf Eger (1756-1795) in Breslau führte er seine Torastudien fort und nahm den Nachnamen seines Großvaters mütterlicherseits an.
Mit 16 Jahren heiratete er die Tochter eines reichen Kaufmanns aus Lissa und lehrte dort mit der finanziellen Unterstützung seines Schwiegervaters an der von ihm gegründeten Jeschiwa. Als das Geschäft seines Schwiegervaters 1790 in Flammen aufging, musste Rav Eger eine bezahlte Rabbinerposition annehmen und wurde 1791 Rabbiner von Märkisch-Friedland, das nach der ersten polnischen Teilung 1772 preußisch geworden war.
Sein Ruf als bedeutender Toragelehrter war ihm vorausgeeilt und er hatte nicht nur großen Einfluss auf die Menschen seiner eigenen Gemeinde, sondern es wurden ihm von nah und fern halachische Fragen angetragen, die er mit großer Expertise beantwortete. Die mehr als 1000 Responsen, die er im Laufe seines Lebens schrieb, wurden veröffentlicht und sind auch noch heute von großer Relevanz. 1815 wurde Rabbiner Eger als Rabbiner nach Posen berufen, wo er bis an sein Lebensende amtierte.
Er starb 1837 in Posen.
Rav Eger war einer der größten Toragelehrten seiner Zeit und schrieb u. a. einen Kommentar zum Schulchan Aruch. Zeit seines Lebens stemmte er sich erfolgreich gegen die aufkeimende Reformbewegung. Seiner Gelehrsamkeit, Bescheidenheit und seinem Einsatz für jeden Juden – ob arm oder reich – wurde von Juden jeglicher Couleur großer Respekt gezollt. Seine Tochter Sorel wurde die zweite Frau des berühmten Rabbiners Mosche Schreiber (Chasam Sofer, 1762-1839).
Impressum: Herausgegeben von HMS © 2018