Sch‘mot Bo

WaEra – וארא

Die Parascha erklärt

WaEra – Abschnitt für Abschnitt

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnit

1. Abschnitt (6:2 – 6:13)

WaEra el-Awraham el-Jizchak weel-Ja’akow … –  Ich erschien dem Awraham, dem Jizchak und dem Ja‘akow…

G´tt offenbart Moscheh seinen Namen 1). ER hat mit Awraham, Jizchak und Ja’akow einen Bund geschlossen und ihnen das Land Kenaan versprochen. Auch vernimmt ER die Klagen der Israeliten, die in Ägypten als Sklaven leben. Moscheh soll den Israeliten sagen, daß G´tt sie aus der Sklaverei befreien wird, sie als seine Nation auswählt und sie in das Land, das ER ihnen versprochen hat, bringen wird. Und er soll zum Pharaoh gehen und ihn auffordern, das Volk ziehen zu lassen. Aber Moscheh wendet ein, daß, wenn ihm nicht einmal die Israeliten zuhören, der Pharaoh erst recht nicht auf ihn hören werde. Daraufhin gibt G´tt Moscheh und [dessen Bruder] Aharon Weisungen bezüglich der Israeliten und dem Pharaoh.

2. Abschnitt (6:14 – 6:28)

In diesem Abschnitt werden die Nachkommen von Re’uwen, Schim‘on und Lewi aufgezählt. Darauf folgt die Genealogie des Stammes Lewi, aus dem Moscheh und Aharon stammen.

3. Abschnitt (6:29 – 7:7)

Erneut beauftragt G´tt Moscheh, beim Pharaoh vorstellig zu werden, damit der das Volk ziehen läß. Moscheh wendet ein, daß er nicht genug Selbstbewußtsein habe, dies dem Pharaoh zu sagen. Aber G´tt befiehlt Moscheh, seine Anweisungen zu befolgen. ER wird Pharaoh starrsinnig machen und Zeichen und Wunder geschehen lassen, Ägypten seine Macht zeigen und das Volk – SEIN Volk – von dort herausführen. Moscheh war 80 und Aharon 83 Jahre alt, als sie zum Pharaoh sprechen.

4. Abschnitt (7:8 – 8:6)

Der Pharaoh verlangt ein Wunder von Moscheh und Aharon. Aharon wirft seinen Stab zu Boden, wie es G´tt ihm vorher befohlen hat, und der Stab verwandelt sich in eine Schlange. Die Weisen 2) des Pharaohs tun dasselbe, aber Aharons Stab verschluckt deren Stäbe. Der Pharaoh aber bleibt hart, wie G´tt es vorhergesagt hat.

Nach der Warnung an den Pharaoh, das Volk ziehen zu lassen, verwandelt Aharon das Wasser des Nils in Blut 3), so daß alle Fische sterben und die Ägypter nicht mehr daraus trinken können – sieben Tage lang. Aber die Weisen des Pharaohs erzeugen denselben Effekt und der Pharaoh wird starrsinnig. Auf G´ttes Befehl hin fordert Moscheh den Pharaoh erneut auf, das Volk ziehen zu lassen, und läßt Aharon Frösche über das Land bringen. Die Weisen des Pharaohs aber machen dies ebenfalls nach. Der Pharaoh läßt Moscheh und Aharon zu sich rufen und bittet sie, zu G´tt zu beten und die Frösche verschwinden zu lassen. Dann werde er das Volk ziehen lassen.

5. Abschnitt (8:7 – 8:18)

Aber wie von G´tt vorhergesagt, verhärtet der Pharaoh sein Herz. So streckt Aharon seinen Stab gen Boden. Läuse erscheinen, die Menschen und Tiere befallen. Dies können die Weisen des Pharaohs nicht nachmachen, aber trotzdem bleibt der Pharaoh stur. Wieder schickt G´tt Moscheh zum Pharaoh, damit der das Volk ziehen läßt und sendet Schwärme von „Arow“ 4) über die Ägypter und ihr Land.

6. Abschnitt (8:19 – 9:16)

„Geht [und] opfert eurem G´tt (in unserem Land)“ sagt der Pharaoh zu Moscheh und Aharon. Diese erwidern, daß die Opfer, die sie G´tt darbringen, den Ägyptern heilig seien und sie daher eine dreitägige Reise in die Wüste machen müssen, um nicht den Zorn der Ägypter auf sich zu ziehen. Der Pharao willigt ein. Nachdem aber die Arow verschwunden sind, verhärtet er sein Herz und läßt sie nicht ziehen.

Wieder warnen Moscheh und Aharon den Pharaoh und setzen ihm eine Frist. Am nächsten Tag bringt G´tt eine Epidemie über das Vieh der Ägypter, welches daraufhin verendet. Der Pharaoh aber bleibt weiterhin stur. So nimmt Moscheh ein Handvoll Ofenruß und wirft ihn vor dem Pharaoh in die Luft. Im Handumdrehen befällt ein Ausschlag Mensch und Tier und verursacht Eiterbeulen, auch bei den Weisen des Pharaohs. G´tt macht den Pharaoh starrsinnig und dieser hört nicht auf Moscheh und Aharon.

Nochmals warnen Moscheh und Aharon ihn, daß G´tt die Epidemie auf den Pharaoh und sein Volk bringen wird.

7. Abschnitt (9:17 – 9:35) / Maftir (9:33 – 9:35)

G´tt hat den Pharaoh nur am Leben gelassen, um ihm seine Stärke zu zeigen. Am folgenden Tag sendet ER einen noch nie dagewesenen Hagel über das Land, der alles, was sich unter freiem Himmel aufhält – Mensch oder Vieh – erschlägt. Die Provinz Goschen aber, wo die Israeliten leben, wird davon verschont.

Der Pharaoh bittet Moscheh und Aharon darum, den Hagel zu stoppen, aber nachdem sie dies getan haben, verhärtet der Pharaoh sein Herz erneut und läßt die Israeliten nicht ziehen – so wie es G´tt durch Moscheh vorhergesagt hat.

Anmerkungen

  1. Seinen Namen (das Tetragramm) gebraucht G´tt eigentlich schon, als ER zu Awraham (Bereschit 15:7) und Ja’akow (Bereschit 28:13) spricht. Auch wird er von Engeln (Bereschit 16:11, 19:13,14, 18:14), von den Patriarchen selbst (Bereschit 14:22, 15:2, 15:8, 16:2, 16:5, 22:14, 24:27, 24:31, 24:40, 24:44, 24:48, 26:22, 27:7, 27:27, 28:31, 29:32, 33:35, 30:24, 30:30, 32:10 und 49:18) und auch von Nichtjuden (Bereschit 24:3, 24:31, 26:28,29, 30:27, 31:49) benutzt, aber – zumindest vor der Zeit der Patriarchen – niemals in wörtlicher Rede. Unter den Patriarchen war das Tetragramm bekannt, nicht aber die verborgene Bedeutung (Ramban; Ibn Esra).
  2. Siehe Bereschit 41:8. Es gibt die Meinung, daß dies Astrologen waren (Targum Jonathan über Sch’mot 7:22).
  3. Die erste der zehn Plagen.
  4. Die vierte Plage. Über die Bedeutung des Wortes „Arow“ gibt es verschiedene Meinungen. Der Midrasch berichtet über einen Disput: Rabbi Nechemia sagt, daß mit dem Ausdruck „Arow“ Fliegen“ und Rabbi Jehudah erklärt, daß damit eine Mischung von wilden Tieren gemeint sind (Sch’mot Rabbah 11:4). Die meisten Midraschim akzeptieren die Interpretation von „Arow“ als wilde Tiere und diese Meinung spiegelt sich auch in den meisten späteren Kommentaren wider (Targum Jonathan; Raschi; Ibn Esra; Radak, Scheraschim; Ibn Janach; Josephus, Antiquities 2:14:3). Es ist auch möglich, daß das hebräische Wort „Arow“ mit dem altägyptischen Wort „A’ow“ verwandt ist, was auf Käfer, insbesondere den Skarabäus oder den Mistkäfer hinweist. Anderen Quellen zufolge handelt es sich bei „Arow“ um die Invasion einer bestimmten Tierart: entweder Wölfe (Raschbam), Panther (MidraschTehillim 78:45), Adler oder andere Vögel (ebenda).

Haftarah: Jecheskiel 28:25 – 29:21

Haftarah: Jecheskiel 28:25 – 29:21

G´tt wird die Feinde der jüdischen Nation bestrafen und das Volk Jisrael wird in Zukunft in seine Heimat zurückkehren. Jecheskiel prophezeit, daß Babylon Ägypten erobern wird. Ägypten versprach immer, das Volk Jisrael gegen seine Feinde zu unterstützen, hielt aber sein Versprechen nie ein. Darum wird Ägypten vierzig Jahre lang verwüstet und verödet sein, die Bewohner werden unter den Nationen verstreut sein und es wird nie wieder an Macht gewinnen. Die Haftarah schließt damit, daß Nebuchadrezah (Nebukadnezar), König von Babylon, Ägypten erobern wird.

Psalm 46 – Himmlischer Religionsunterricht

Psalm 46 – Himmlischer Religionsunterricht

Sieben der 10 Plagen, die Gott über die Ägypter brachte, werden im Wochenabschnitt Wa’era beschrieben. Da Psalm 78 sowie auch Psalm 105 die Plagen in Ägypten erwähnen, erkennen wir sofort, warum Rabbi Yizhak aus Trewola in seinem Werk „Schire HaLeviim“ diese zwei Psalmen mit Wa’era verknüpft hat. Unsere Aufgabe ist es, die Zuordnung von Psalm 46 zu begreifen. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Beide Texte verweisen auf historische Ereignisse, die Menschen zum Erkennen des Allmächtigen bringen sollen.

In der Tora steht mehrmals, dass die Plagen eine Lektion darstellen. Vor der ersten Plage wird Mosche angewiesen: „Und sprich zu ihm: Der Ewige, der Gott der Hebräer hat mich zu dir gesandt mit den Worten: Entlasse mein Volk, dass sie mir dienen in der Wüste! Und siehe, du hast nicht gehört bisher. Also spricht der Ewige: Daran sollst du erkennen, dass ich der Ewige bin: Siehe, ich schlage mit dem Stabe, der in meiner Hand, auf das Wasser, das im Flusse, und es verwandelt sich in Blut“ (Schemot 7, 16 und 17). Vor der Hagelplage hört Pharao: „Denn diesmal sende ich all meine Schläge in dein Herz und gegen deine Diener und dein Volk; damit du erkennest, dass keiner ist wie ich auf der ganzen Erde“ (Schemot 9,14 Vgl. V.16).

Der Psalmist erkennt Gottes Wirken in der Geschichte: „Gehet hin und schauet die Tatwirkungen Gottes, der Verödungen auf Erden gegeben!“ (Psalm  46,9). Und er fordert: „Lasset ab und erkennet, dass Ich Gott bin, hoch unter den Völkern, hoch auf der Erde“ (Vers 11).

Rabbiner Hirsch kommentiert den zitierten Vers: „Lasset das fahren, was ihr bis jetzt festgehalten und woran ihr euch festgehalten habt, und lernet an den euch überall auf Erden begegnenden Ruinen von Staaten, die einst ebenso wie ihr in Vergötterung ihrer Macht auf Erden glänzten, doch endlich erkennen, dass Ich allein Gott hoch bin unter Völkern, wie Ich hoch bin auf der Erde, d. i. dass wie die Erdenwelt, Ich so auch die Menschenwelt beherrsche (vergleiche Psalm 24,1).“

Псалом 46 – Небесное преподавание религии

Псалом 46 – Небесное  преподавание  религии

Семь  из десяти казней, совершенных Богом над Египтом,  описаны в недельной главе Ваера. Так как псалом  78  и псалом  105 упоминают казни египетские,  мы незамедлительно понимаем,  почему   Рабби Ицхак из Тревола связал в своем произведении «Песни левитов» эти псалмы с главой Торы Ваера.  Наша задача состоит в том, чтобы установить связь этой главы с Псалмом 46. Ключ к пониманию  заключается  в том, что оба текста  повествуют об историческом  событии,  которое должно было привести людей к познанию Всемогущего.

В Торе многократно подчеркивается, что  каждая из казней является уроком. Перед первой казнью Моше было сказано:

«И  скажешь ему: Господь,  Бог  Иврим,  послал  меня к  тебе сказать: «отпусти  народ Мой,  чтобы он послужил  Мне в пустыне». Вот я ударю  посохом,  который в руке  моей,  по  воде,  что в реке,  и она  превратится в кровь. И рыба,  которая в реке,  умрёт.  И река воссмердит, и  Египтянам невозможно  будет пить воду из реки» (Шмот  7,  16 – 17().

Пред  наказанием  градом  фараон услышал:

«Ибо  в этот раз Я пошлю все язвы   Мои  в сердце твоё и на  рабов  твоих,  и  на  народ  твой,   дабы ты узнал,  что нет  подобного Мне на  всей земле»  (Шмот 9,  14.  Сравни со строфой  16),

Псалмопевец говорит о  влиянии Бога на историю. «Идите,  созерцайте творения  Бога,  какие производит Он опустошения на земле» (Тегилим 46, 9).    Он  требует:  «Остановитесь и познайте,  что Я  Всесильный:  Я буду превозносим  среди народов,  превозносим  на земле»  (Тегилим  46,  11).

Раввин  Гирш комментирует: «Продолжайте все делать так, как вы делали ранее,  придерживайтесь прежних принципов, к которым вы привыкли, но пусть руины государств на земле, которые обожествляли свою мощь,  послужат вам уроком, и вы, наконец, поймете, что Я  один – Бог всех народов на  всей земле   Я – Владыка всего  человечества ».   (Сравни с псалмом 24,  1).