Acharei Mot Emor

Kedoschim – קדשים

Kedoschim – Abschnitt für Abschnitt

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

1. Abschnitt (19:1 – 19:14)

… Kedoschim ti’ju ki kadosch ani haSchem Elo’kechem – Heilig sollt ihr sein, denn heilig bin ich, der Ewige, Euer G’tt

Ehrfurcht soll man vor seinen Eltern haben, den Schabbat soll man halten, sich keinen Götzen zuwenden und sich keine Götzen herstellen. Ein Teil der Ernte (der Rand eines Feldes oder herabgefallene Weintrauben) soll für den Armen und den Fremden stehen bleiben. Zu stehlen, zu lügen oder zu betrügen ist ebenso verboten wie ein falscher Schwur.

2. Abschnitt (19:15 – 19:22)

Das Recht soll nicht gebeugt werden und Urteile sollen gerecht sein. Verleumdung, Haß und Rache sollst du nicht üben, und deinen Nachbarn (deinen Nächsten) sollst du lieben, wie dich selbst: „we’ahawta lere’acha kamocha“.

3. Abschnitt (19:23 – 19:32)

Weder sollen zweierlei Arten von Tieren gekreuzt, noch sollen zweierlei Arten von Pflanzensamen auf einem Feld gesät werden. Auch Bekleidung aus verbotener Mischung (von zwei verschiedenen Stoffen) (1) darf nicht getragen werden. Die Früchte von neu gepflanzten Bäumen dürfen erst im fünften Jahr gegessen werden; Blut darf nicht gegessen werden und es darf keine Wahrsagerei und Zauberei betrieben werden. Auch soll man nicht das Kopfhaar an seinen Ecken abschneiden oder die Ecken des Bartes rasieren (2), auch darf man sich keine Schrift in die Haut einätzen (3). Eure Töchter haltet von der Hurerei ab. Halte den Schabbat und ehre die Alten.

4. Abschnitt (19:33 – 19:37)

Unterdrücke nicht den Fremden, der in dem Land wohnt, sondern liebe ihn wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen.

5. Abschnitt (20:1 – 20:7)

Betrüge nicht beim Abwiegen und Messen von Waren. Wer sein Kind dem Molech 4) opfert, soll gesteinigt werden, weil er Seinen Namen verunreinigt.

6. Abschnitt (20:8 – 20:22)

Halte dich an Seine Ordnungen, fluche nicht deinem Vater oder deiner Mutter, verübe keinen Ehebruch und treibe keine Inzucht oder Sodomie.

7. Abschnitt (20:23 – 20:27) / Maftir (20:25 – 20:27)

Haltet euch an Seine Ordnungen und Rechtsbestimmungen, damit ihr nicht aus dem Land ausziehen müßt, das Er versprochen hat, das Land, das von Milch und Honig überfließt. Er hat die Bnei Jisrael ausgewählt, daß sie Sein sind. Unterscheide zwischen reinem und unreinem Vieh und Vögeln, denn Er ist heilig.

Anmerkungen

  1. Die verbotene Mischung von Wolle und Leinen (vgl. D’warim 22:11) wird auf hebräisch „Scha’atnes“ genannt. Dabei spielt es keine Rolle, ob Wolle und Leinen zusammengesponnen sind, verwebt oder aneinandergenäht sind (Jad Kelajim 10:2,3).
  2. Es wird zwischen dem Schneiden (mit einer Schere) und dem Rasieren (mittels eines Messers oder einer Klinge) unterschieden. Es gibt Meinungen, nach denen selbst das Abschneiden der Ecken des Haupthaares mit einer Schere verboten ist (Tur, Joreh De’ah 181), während andere dieses Verbot auf das Rasieren mit einem Messer beziehen (Jad, Awodat Kochawim 12:6). Aufgrund dieses Gebotes und Lehren aus der Kabbalah (Scha’ar HaMizwot; Beit Lechem Jehudah über Joreh De’ah 181) lassen sich Anhänger verschiedener Richtungen die sog. Schäfchenlocken (jiddisch „Peijes“, hebr. „Pejot“ für „Ecken“) wachsen.
  3. Z.B. Tätowierungen und Taktlos.
  4. Molech (Moloch): Dieses Ritual gab es bei vielen Götzendienern, aber speziell bei Molech, einem Götzen der Ammoniter (Sanhedrin 64a; I Könige 11:7). Dabei mußte ein Kind durch Feuer gehen oder über Feuer springen.

Haftarah: Amos 9:7 – 9:15

Haftarah: Amos 9:7 – 9:15

Diese kurze Passage scheint den inhaltlichen Faden vom letzten Teil der Paraschah Kedoschim aufzugreifen: wenn sich das Volk nicht an die Gebote und Verbote der Torah hält und nicht zu dem heiligen Volk wird, das es sein soll, droht im das Exil.

Aber am Ende von Amos´ Prophezeiung gibt es die positive Anmerkung, daß es eine Zeit geben wird, in der das Volk in das versprochene Land zurückkehren und nie wieder entwurzelt wird.

Psalm 15 – Wem gebührt besondere Ehrerbietung?

Psalm 15 – Wem gebührt besondere Ehrerbietung?

Nach der Zählung von Sefer HaChinuch findet man im Wochenabschnitt Kedoschim 51 der insgesamt 613 Mitzwot. Ein Gebot lautet: „Vor einem greisen Haupte stehe auf, ehre das Angesicht eines Alten, und fürchte dich vor deinem Gotte; ich bin der Ewige“ (Wajikra 19, 32). Wie Nachmanides erklärt, spricht die Tora hier von zwei Gruppen, die zu ehren sind: von Greisen (ab 70) und von Gelehrten, die viel jünger sein können.  Daher übersetzte Rabbiner  Hirsch: „Ehre das Angesicht eines an Weisheit Gereiften“.

Rabbiner Ovadia Yossef wurde gefragt,  ob wir verpflichtet sind, vor einer auf dem Gebiet der Tora gelehrten Frau aufzustehen; er hat diese Frage in einem Responsum (Jechawe Daat, Bd. 3,  Nummer 72) bejaht. Und er fügte hinzu, es sei eine Mitzwa, sich vor jeder Dame zu erheben, die das Alter von 70 erreicht hat.

Von Ehrerbietung ist auch in Psalm 15 die Rede. In diesem kurzen Psalm werden Anforderungen genannt, die an denjenigen gestellt werden, der Gottes Heiligtum betreten  möchte. In Vers 4 lesen wir: „Der Verworfene ist in seinen Augen verächtlich, aber Gottesfürchtige ehrt er…“. Der Psalmist spricht von einer Ehrung der Gottesfürchtigen – das ist nicht deckungsgleich mit dem, was die Tora verlangt (Greise und Weise).

Wie erkennt man Gottesfürchtige? Am Lebenswandel; sie zeichnen sich durch vorbildliche Verhaltensweisen aus. Rabbiner Hirsch schreibt: „Selbst Greise und Weise stehen auf vor dem, der durch Taten der Gerechtigkeit und Liebe hervorleuchtet“ (Chorew, § 490).

Der oben zitierte Vers aus Psalm 15 führt uns deutlich vor Augen, dass wir um Wertungen und Einschätzungen nicht herumkommen: Verächtliche sind nicht zu achten, pflichterfüllungsreichen Menschen hingegen sollen wir Ehre erweisen.

Псалом 15 – Кому полагается особое уважение?

Псалом 15 – Кому  полагается особое уважение?

NПо подсчётам «Сефер ха Хинух» в недельной главе Кедошим  содержится  613 Мицвот – Заповедей. Одна из них гласит:

«Перед  сединой вставай и уважай лицо старца, и бойся Бога твоего. Я Господь» (Ваикра 19,  32).

Нахманид считает, что Тора говорит  здесь о двух группах: людях старше 70 лет и  ученых, которые могут быть значительно моложе.  Раввин Гирш переводит поэтому данную строфу следующим образом: «Уважай лицо  зрелого в мудрости».

Раввина Овадью Иосифа спросили, должны ли мы  вставать перед  женщиной – знатоком Торы? Он дал положительный ответ в специальном респонсе (Ехаве  Даат, том 3, номер 72) . К этому он добавил, что, вообще, положено вставать перед дамой, а вставать перед дамой старше 70 лет – прямая и непосредственная Мицва.

В псалме 15 также идёт речь об уважении и почёте. В этом коротком  псалме представлены требования, предъявляемые к тем, кто  преступает Божью святость:

«Тот, в глазах которого презрен отверженный, но который боящихся Бога славит»  (строфа 4). Псалмопевец говорит об уважении боящихся Бога, что  не совсем  совпадает с мнением Торы (уважение старости и мудрости).

Как определить боящихся Бога?  По их образу жизни. Они отличаются примерным поведением. Раввин Гирш пишет:

«Даже старцы и мудрецы встают пред тем, кто  излучает справедливость и любовь»   (Хорев, параграф 490).

Приведенная выше строфа из псалма 15  убедительно свидетельствует о том, что без определений и  оценок нам не обойтись.  Нельзя подвергать опале презренных. Людей, исполняющих свой долг, мы должны уважать и почитать.