Kedoschim BeHar

Emor – אמור

Emor – Abschnitt für Abschnitt

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

1. Abschnitt (21:1 – 21:15)

WaJomer haSchem el-Mosche Emor… – Und der Ewige sagte zu Moscheh das Gesprochene…

 

Die Kohanim erhalten Vorschriften darüber, mit wem sie nicht verkehren oder Kontakt haben dürfen, damit sie sich nicht verunreinigen. Verboten sind für sie u.a. der Kontakt mit einer Leiche (1), der Verkehr mit einer Hure, die Ehe mit einer Witwe (gilt für den Kohen Gadol) oder mit einer „verstoßenen“ Frau (2).

2. Abschnitt (21:16 – 22:16)

Kohanim aber, an denen ein Makel haftet sind vom Dienst im Tempel ausgeschlossen. Als Makel gelten beispielsweise, wenn sie blind sind, lahmen, die Krätze oder eine Flechte haben. Denjenigen von Aharons Söhnen aber, der dieses Verbot übertritt, wird G´tt ausrotten. Und nochmals wird betont, daß es den Kohanim verboten ist, eine Leiche oder unreine Kriechtiere zu berühren oder Aas oder Zerrissenes (vom lebendigen Tier abgerissenes) zu essen. Vielmehr sollen sie Seine Vorschriften beachten, auf daß sie nicht sterben.

3. Abschnitt (22:17 – 22:33)

Es folgen die Vorschriften für jene Opfer, welche die Bnei Jisrael oder die Fremden, die unter ihnen wohnen, darbringen können: Rinder, Schafe, oder Ziegen. Die Tiere aber müssen ohne Makel sein. Ist es beispielsweise blind oder hat es auch nur eine Warze, so ist es nicht geeignet.

Ein neugeborenes Tier darf erst am achten Tag von seiner Mutter getrennt werden und nicht am selben Tag wie das Muttertier geschlachtet werden.

4. Abschnitt (23:1 – 23:22)

Der Ewige gibt Moscheh die Vorschriften für die Feiertage („Mo’adei“). Dazu gehört der Schabbat: sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebten Tage darf keinerlei Arbeit („Melachah“) 3) verrichten.Am 15. des ersten Monats (4) ist Pessach, das Fest der ungesäuerten Brote. Keine Dienstarbeit darf an diesem und dem siebten Tag verrichtet werden. Sieben Wochen zähle man (5), dann finde das Fest der Erstlingsfrüchte (6) statt. Wenn man erntet, darf man den Rand des Feldes nicht vollständig abernten, sondern lasse ihn für Armen und den Fremden übrig.

5. Abschnitt (23:23 – 23:32)

Am ersten Tag des siebten Monats (7) soll ein Ruhetag sein. Ein Tag der Erinnerung (an dem das Schofar ertönen soll). Am zehnten des Monats ist der Versöhnungstag (8), um Sühne vor dem Ewigen zu erwirken. Auch an diesen beiden Tagen ist es verboten, Arbeiten zu verrichten.

6. Abschnitt (23:33 – 23:44)

Als dritter Feiertag im Monat Tischrei folgt Sukkot, das Laubhüttenfest, welches acht Tage lang dauert. An diesen Tagen soll man in Laubhütten wohnen, damit die zukünftigen Generationen wissen, daß die Bnei Jisrael in Hütten gewohnt haben, nachdem Er sie aus Ägypten herausgeführt hat.

7. Abschnitt (24:1 – 24:23) / Maftir (24:21 – 24:23)

Die Torah wendet sich nun wieder dem Dienst der Kohanim im Ohel Mo’ed zu. Ein Licht, welches mit reinem Olivenöl brennt, soll ständig brennen. Es sollen zwölf Brote („Challah“) aus Weizenmehl gebacken werden, und zwar für jeden Schabbat.

Die Paraschah endet mit dem Bericht über einen Mann, dessen Mutter Israelitin und dessen Vater Ägypter war. Dieser lästerte den Namen G´ttes. Und G´tt befahl, daß ein jeder, der Seinen Namen lästert, gesteinigt werden müsse. Ebenso soll derjenige getötet werden, der einen Menschen totschlägt. Wer seinem nächsten einen Schaden zufügt, muß ihm den Schaden ersetzen, wer eines anderen Vieh erschlägt, soll es ihm erstatten (9).

Anmerkungen

  1. Folglich ist es Kohanim in der Regel nicht gestattet, einen Friedhof zu betreten. Meistens gibt esdaher in der Trauerhalle jüdischer Friedhöfe einen abgetrennten Bereich für die Kohanim.
  2. „Verstoßen“: Kohanim dürfen keine geschiedene Frau heiraten.
  3. Arbeit – „Melacha“: Es gibt 39 Arten von Arbeit, die an Schabbat verbotene sind (vgl. Schabbat 73a). Diese schließen das Tragen (Sch’mot [2. Buch Moses] 16:29), das Kochen und andere Arten der Zubereitung von Speisen (Schmot16:23), das Anzünden von Feuer (Sch’mot 35:3) und alle landwirtschaftlichen Aktivitäten (Sch’mot 34:21) ein. Dazu zählen aber auch schreiben, das Nähen von Kleidung, bauen und waschen etc.
  4. Der erste Monat: Nissan, vgl. Sch’mot 12:2.
  5. Sieben Wochen: diese Zeit wird die Omer-Zeit genannt.
  6. Fest der Erstlingsfrüchte: Schawu’ot, am 50. Tag nach Pessach. Im Gegensatz zu anderen Tagen und Festen (wie z.B. Jom Kippur oder Pessach), für welche die Torah ein genaues Datum nennt, wird das Datum von Schawu’ot nur durch das Omer-Zählen definiert. Ein Omer ist die Menge an Manna, welche die Bnei Israel täglich bei ihrer Wanderung durch die Wüste erhielten. Auch ist es das normale Mengenmaß für ein Speiseopfer (siehe WaJikra [3. Buch Moses] 5:11 bzw. 6:13 und BeMidbar [4. Buch Moses] 15:4).
  7. Der siebte Monat, ab Nissan gerechnet, ist Tischrei. Die Torah spricht also von Rosch haSchanah (Neujahr).
  8. Der 10. Tischrei ist Jom Kippur, der Versöhnungstag.
  9. Das „berühmte“ „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ (hebr. „Ajin tachat ajin, Schen tachat schen“), siehe auch Sch’mot (2. Buch Moses) 21:24 und 21:25 sowie Dwarim (5. Buch Moses) 19:21. Dieser Ausdruck wird sehr oft wörtlich interpretiert. Bei diesem Ausdruck geht es um eine Entschädigung für einen erlittenen Schaden, nicht um eine Vergeltung mit denselben Mitteln (Mechilta; Targum Jonathan; Bawa Kama 84a; Raschi).

Haftarah: Jecheskel 44:15 – 44:31

Haftarah: Jecheskel 44:15 – 44:31

Jecheskel, ein Kohen, der seine frühen Jahren selbst im Beit haMikdasch verbrachte, prophezeit die Wiedererrichtung des Tempels und die Wiedereinführung der Opfer. Viele der Vorschriften für die Kohanim aus der Paraschat Emor werden in der Haftarah wiederholt.

Einige davon aber durch ihn strenger ausgelegt, als in der Torah beschreiben – betrifft aber den Umständen seiner Zeit. So formuliert er die erlaubten und die verbotenen Verbindungen für Kohanim neu: laut der Torah war es dem Kohen Gadol verboten, eine Witwe zu heiraten, Jecheskel weitet dies auf alle Kohanim aus (mit der Einschränkung, daß es Kohanim gestattet war, die Witwe eines anderen Kohens zu heiraten).

Es kann vermutet werden, daß er dadurch beabsichtigte, daß sich die Gemeinschaft besser um die Witwe eine Nicht-Kohens kümmern würde.

Psalm 42 – Wallfahrt zum Gotteshaus

Psalm 42 – Wallfahrt zum Gotteshaus

Kapitel 33 im Buch Wajikra gibt eine zusammenfassende Beschreibung der Feste des Ewigen. Im zugeordneten Psalm 42 ist zwar nicht von den heiligen Zeiten im jüdischen Jahr die Rede, wohl aber von einer Wallfahrt zum Heiligtum, die bekanntlich zu den Feiertagen Pessach, Schawuot und Sukkot stattfand (siehe Dewarim 16, 16). Hier finden wir einen Berührungspunkt zwischen dem Wochenabschnitt Emor und Psalm 42.

Es stimmt, dass das Gebot der drei Wallfahrtsfeste bereits im Wochenabschnitt Mischpatim (Schemot 23, 15-17) steht; man hätte also Psalm 42 auch Mischpatim zuordnen können. Aber wer Raschis Kommentar zum Wochenabschnitt Emor studiert, der weiß, dass die Wallfahrtsfeste hier ebenfalls eine Rolle spielen. Raschi (zu Wajikra 23, 2) erklärt, dass das Gericht bei der Festlegung eines Schaltmonats (Adar II)  auf Pilger, die gerade zum Heiligtum wandern, Rücksicht nehmen sollte (siehe auch Rabbiner Hirschs Erläuterungen zu dieser Stelle).

Der Psalmist bekennt: „Es dürstet meine Seele nach Gott, nach dem lebendigen Gotte; wann werde ich kommen und erscheinen vor dem Antlitz Gottes?“ (Vers 3).  Amos  Chacham erklärt, der Psalmist sehne sich danach, das Heiligtum zu besuchen. Fern vom Gotteshaus tröstet sich der Psalmist mit einem Blick in die Vergangenheit: „Daran will ich gedenken und ausschütten in mir meine Seele; da ich einherzog  in der Menge, mit ihnen wallte zum Gotteshaus, mit der Stimme des Jubels und des Dankes, eine festliche Schar“ (Vers 5). Eine Wallfahrt zum Heiligtum war offensichtlich sehr eindrucksvoll!

Zum Schluss sei eine Bemerkung von Lea Fraenkel angeführt; diese Autorin unterstreicht die Tatsache, dass es in Psalm 42 um Sehnsucht nach der Nähe Gottes geht (siehe den oben zitierten Vers 3). In der Wallfahrt zum Heiligtum sollte ein jeder lediglich ein hilfreiches Mittel sehen, um das ersehnte Ziel der Gottesnähe erreichen zu können. Das ist eine sehr wichtige Lehre!

Псалом 42 – Паломничество к Божьему Дому

Псалом  42 – Паломничество к Божьему Дому

Глава 33 книги Ваикра даёт обобщающее описание  крепости Всевышнего.  Хотя в  приуроченном псалме 42 речь не идёт о  святых днях еврейского года, в нём, однако, повествуется о паломничествах  к Святыне, которые, как известно, совершались  в праздники Песах, Шавуот и Суккот (смотри Дварим 16, 16). Здесь и находится точка соприкосновения  между   недельной главой Эмор и псалмом  42.

Заповедь о трёх  праздничных  паломничествах   встречается уже в недельной главе  Мишпатим (Шмот 23, 15 – 17), и поэтому можно было приурочить псалом 42 к этой главе. Но  тот, кто изучал комментарии Раши к недельной главе Эмор, знает, что здесь праздничные  паломничества также занимают особое  место. В комментарии к Ваикра 23, 2  Раши констатировал, что при определении добавочного месяца (Адар 2) суд должен был принимать  во внимание паломников, направляющихся в Иерусалим (смотри также пояснения раввина Гирша ).

Псалмопевец признаёт:

«Жаждет душа моя  Всесильного, Всесильного  (Бога) живого:  когда приду я и явлюсь пред ликом Всесильного?» ? (строфа 3)  Амос Хахам  поясняет,  что  псалмопевец тоскует по паломничеству к Святыне.  Вдали от  Божьего Дома  псалмопевец утешается, обратив свой взгляд в прошлое:

«Это я вспомнил, изливая душу свою,  когда ходил я с крытым обозом, спокойно вступал в Дом Всесильного с гласом песнопения  и благодарения празднующего народа» (строфа 5).

Паломничество к Святыне было, без сомнения, очень впечатляющим.

В заключение приведем замечание Леи Франкель. Она  указывает на то, что в псалме 42  речь идёт о  стремлении  к близости к Богу. В паломничестве к Святыне каждый должен видеть действенное средство достижения  желаемой цели: приближения к Богу. Это – очень важное учение.