Sep ‍‍2012 - תשעב / תשעג

Schabbat


Der Schabbat erinnert an das Ruhen des Schöpfers nach der Erschaffung der Welt (Ex. 20, ll) und an den Auszug aus Ägypten (01. 5,12-15). Er ist der Höhepunkt jeder Woche. Am Schabbat soll der Mensch wie der Ewige am siebten Tag ruhen und keinerlei Arbeit verrichten. Er beginnt am Freitagabend nach Einbruch der Dämmerung und endet am Samstagabend bei Dunkelheit, d.h., wenn man drei Sterne am Himmel erkennen kann. Zu Hause wird der Schabbat ungefähr eine halbe Stunde vor Beginn mit dem Anzünden der Schabbat-Lichter begrüßt. Das Anzünden ist traditionell die Aufgabe der Frau. Danach gehen die Familienangehörigen zur Kabbalat Schabbat (Empfang des Schabbats) in die Synagoge. Wieder zu Hause spricht das Familienoberhaupt den Segen über die Kinder und liest den Lobpreis über die tüchtige Hausfrau (Spr. 31). Es folgen der Kiddusch (Heiligung), der Festtagssegen, der über einem Becher Wein gesprochen wird, und nach dem Hände¬waschen der Segen über die Challot, die zwei geflochtenen Schabbat-Brote.Am Schabbatvormittag wird in der Synagoge der wöchentliche Tora-Abschnitt vorgelesen. Es ist eine besondere Ehre, zu den sieben Männern zu gehören, die dazu aufgerufen werden.

Hawdala

So wie der Schabbat mit dem Kiddusch be¬grüßt wird, endet er auch mit einer Zeremo¬nie, der Hawdala (Unterscheidung). Sie soll den Unterschied zwischen dem zu Ende gehenden Festtag und dem Wiederbeginn des Alltags bewusst machen. Man spricht den Segen über Wein, wohlriechenden Gewürzen und Licht. Der Becher mit Wein wird zum Zeichen der Fülle bis zum Rand gefüllt, was Überfließt, wird vom Hawdala-Teller aufgefangen. Die duftenden Gewürze werden in besonderen Behältern, den Bessamim- oder Gewürzbüchsen aufbewahrt und zum Riechen herumgereicht. Die flache Hawdala Kerze ist aus mehreren Wachssträngen geflochten. Während die Kerzen am Schabbat-Beginn nicht gelöscht werden, weil das als Arbeit gilt, wird die Hawdala-Kerze nach dem Segensspruch durch Eintauchen in den aufgefangenen Wein gelöscht.