Sep ‍‍2012 - תשעב / תשעג

Rosch HaSchana

Einführung

Jom HaDin -Tag des Gerichtes

Rosh HaShana wird am ersten und zweiten Tag des siebenten Monats, Tischri, begangen. Das Fest dauert in Israel und in der Diaspora zwei Tage.

Hier können Sie sich die Selichot für den 1. Tag der Selichot herunterladen: Selichot Lel Rishon

Hier können Sie sich die Selichot für die weiteren Tage herunterladen: Selichot Schomer Jissrael DE

Hier können Sie sich die Selichot in russisch herunterladen: Selichot Schomer Jissrael RU

Hier finden Sie einen Download für den „Seder Taschlich“
taschlich-brochure

Nissan wird in der Bibel als erster Monat im Jahr bezeichnet. Tischri kennzeichnete den Beginn des bürgerlichen Jahres. Tischri ist der Monat in dem die Welt erschaffen wurde. Mit Tischri beginnen das Schmitta- und das Joweljahr, Sklaven wurden befreit und Eigentum den früheren Besitzern zurückgegeben. Zu Rosh HaShana formte Gott Adam aus Lehm, Abraham, Isaak und Jakob wurden an diesem Tag geboren, Josef aus dem Gefängnis in Ägypten befreit und Moses erschien vor dem Pharao und forderte ihn auf, das Volk gehen zu lassen.

Ursprung

Rosh HaShana wird durch den folgenden Bibelvers festgelegt:

Im siebenten Monat, am ersten des Monats sei euch eine Feier, ein Gedächtnistag des Posaunenschalls, heilige Berufung …
Lev. 23,24

Zum Unterschied von anderen Festen hat Rosh HaShana keinen Ursprung in der Geschichte oder in der Landwirtschaft.

Das Konzept des Neuen Jahres als „Jom HaDin“ oder „Tag des Gerichtes“, wenn die Menschheit von ihrem Schöpfer gerichtet und das Schicksal jedes einzelnen im Buch des Lebens eingeschrieben wird, ist rabbinischen Ursprungs und basiert auf den folgenden Versen: Stoßet in die Posaune zum Neumond, zum Vollmond am Tag unseres Festes. So ist es bestimmt für Israel, von Jakobs Gott ein Gesetz. (Psalm 81, 4-5)

Beobachtung

Schon im Monat Elul, der Rosh HaShana vorausgeht, bereiten sich viele Juden spirituell auf die Hohen Feiertage vor.

Das Schofar wird an jedem Werktag beim Morgeng-ttesdienst geblasen, um die Betenden zu ernsthafter Kontemplation aufzufordern. Ab der Samstagnacht (Punkt Mitternacht) vor Rosh HaShana werden täglich (in manchen Synagogen zwischen Mitternacht und Morgengrauen) die Slichotgebete (Bußgebete) gesagt. Neujahrskarten mit Wünschen für ein gutes und „süsses“ Jahr werden an Verwandte und Freunde geschickt. Es ist auch Brauch, einander nach dem dem G-ttesdienst am Vorabend von Rosh HaShana mit „Leshana towa tikatew wetichatem“ zu begrüßen. „Mögest Du für ein gites Jahr eingeschrieben und besiegelt werden“. Der Angesprochene antwortet mit „gam Ata“ – „auch du“.

Zu Hause

Auch die Bräuche und Zeremonien, die zu Hause ausgeführt werden, reflektieren die Hoffnung auf ein gutes Jahr:

Zusätzlich zum Kiddusch (dem Heiligungsgebet, das über den Wein gesprochen wird) und dem Anzünden der Kerzen wird ein Stückchen Apfel in Honig getaucht. Damit wird eine symbolische Handlung ausgeführt, die bedeutet: „Möge es Gottes Wille sein, uns ein gutes und süsses Jahr zu bescheren.“

Man taucht auch Brot in den Honig. Auch dies drückt die Hoffnung aus, die Erfahrungen des neuen Jahres mögen so süss sein wie das Brot.

Am zweiten Abend wird eine Frucht, die während des Jahres noch nicht gegessen wurde, gekostet. Dazu wird der passende Segen gesprochen.

Bei den sephardischen Juden gibt es einen Seder für Rosh HaShana, der an den Seder zu Pessach und zu Tu Bishvat erinnert.

Gebet

Zu Rosh HaShana wird von den täglichen Aktivitäten Abstand genommen. Stattdessen nimmt an den G-ttesdiensten teil.

Der Gottesdienst hat das Leben und das allgemeine Wohlergehen des Einzelnen sowie den Frieden für die ganze Menschheit zum Thema. „Unetane Tofef“ – „Wir feiern die Heiligkeit dieses ehrfurchtsvollen Tages“ gehört zu den wichtigsten Gebeten des Tages. Es bespricht das Thema des Gerichtstages und schließt mit den bekannten Worten: „Aber Buße, Gebet und Wohltätigkeit wenden das strenge Urteil ab.“

Malchiot, Zichronot und Schofrot sind Gebete, die Gottes Königtum anerkennen: (Malchiot), ein Appell an die G-ttliche Vorsehung durch die Erinnerung (Zichronot) an die Verdienste unserer Vorfahren und die Hoffnung, Leben und Frieden werden auf die ganze Welt herabkommen, wie es durch das Schofar, das Widderhorn, verkündet wird (Schofrot).

Das Schofar, das die Gemeinde zur Umkehr aufruft, wird vor und während des Musaf Gebetes geblasen, außer wenn Rosh HaShana auf einen Schabbat fällt. Das Schofar ertönt hundert Mal zu bestimmten Zeiten im Gottesdienst, die Gemeinde erwartet die Töne stehend und in vollkommener Stille.

Es gibt drei Arten von Schofartönen:

Tekiah– ein langer, tiefer Ton, derr abrupt endet;

Shewarim – drei kurze Töne;

Teruah – neun kurze Töne.

Der letzte Ton, ein verlängertes Tekiah, wird „Tekiah Gedolah“ genannt.

Private Meditation

Am Nachmittag des ersten Tages gehen viele Juden an das Ufer eines Flusses und rezitieren Verse aus den Propheten und anderen Quellen. Diese „Taschlich“ genannte Zeremonie symbolisiert das „Werfen“ der Sünden in das Wasser.

Die Zehn Bußtage

Mit Rosh HaShana beginnen die Zehn Bußtage (Asseret Jamei Teschuwah), die ehrfurchtsvollste Zeit des jüdischen Jahres, eine Periode des aufrichtigen Bekenntnisses und der Reue.

Der Schabbat, der in diese Zeit fällt, heißt „Schabbat Schuwah“ – „Schabbat der Umkehr“, denn die Prophetenstelle, die im Morgengottesdienst gelesen wird, beginnt mit dem Wort „Schuwah“ – „Kehre um“, eine Ermahnung Israels, zu G-tt umzukehren.