Jun ‍‍2010 - תשע / תשעא

Pressemitteilung zur israelischen Militäraktion

Die Orthodoxe Rabbiner Konferenz Deutschland, ORD, nimmt mit großer Besorgnis die im Zusammenhang mit der israelischen Militäraktion gegen die Gaza- Flotille stehenden antisemitischen Reaktionen zur Kenntnis. „Wir und unsere Gemeinden werden seit den Vorfällen am Montag verstärkt an- gefeindet“, sagt ORD- Vorstandsmitglied Rabbiner Avichai Apel. „Wir sind entsetzt darüber, wie Menschen in Deutschland ihre Kritik an der israeli- schen Politik in judenfeindlichen Äußerungen formulieren.“

Die ORD bedauert ausdrücklich den Verlust von Menschenleben bei der Aktion im Mittelmeer. Die Verantwortung dafür tragen jedoch die pro- palästinensischen Aktivisten, die im Verbund mit Unterstützern islamischer Terrororganisationen hinter dieser Provokation stehen.

Zugleich wendet sich die ORD gegen eine Vorverurteilung des jüdischen Staates, der ohne Zweifel als einzige Demokratie des Nahen Ostens eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge darlegen wird. „Wir stehen an der Sei- te Israels und unterstützen alle Bemühungen um einen gerechten Frieden in der Region“, betont Rabbiner Apel. „Wir denken, dass wir diese Meinung nicht nur namens der orthodoxen Rabbinerschaft in Deutschland, sondern auch im Sinne der Mehrheit der Mitglieder unserer Gemeinden vertreten.“

Die öffentlich geäußerte Kritik bezeichnet Apel als „teilweise sehr einseitig“. Dabei sei auch vereinzelt eine antisemitische und rassistische Grundhaltung deutlich. „Da derartige Meinungsäußerungen den redlichen Kritikern die Grundlage entziehen, da diese oft ungewollt ins gleiche Horn blasen, macht ihre Hetze umso widersinniger.“

Die ORD ist die Vereinigung orthodoxer Rabbiner in Deutschland. Sie wurde 2003 gegründet und hat bereits 32 Mitglieder. Das Ziel dieser Rabbinerkonferenz ist es, sich um das jüdische Leben und den Erhalt und die Weiterentwicklung von jüdischer Tradition und Halacha in Deutschland zu kümmern, wobei vor allem die Zuwanderung der Mitglieder aus den ehemaligen GUS-Staaten eine besondere Aufmerksamkeit erfahren soll.

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